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Deutsch Intern
Institut für Geschichte

Schulz

Frederic Schulz

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im 
DFG-Projekt zur Geschichte der FAZ
des Lehrstuhls für Neueste Geschichte

Institut für Geschichte
Lehrstuhl für Neueste Geschichte
97074 Würzburg
E-Mail: frederic.schulz@uni-wuerzburg.de

 

Sprechstunde

nach Vereinbarung



Lehrveranstaltungen vergangener Semester

„Die Vierte Gewalt“?  – Zum Verhältnis von Politik und Medien in der bundesrepublikanischen Geschichte
(Print-)Medien und 1968
Medientheorie für Historiker

2010–2013 Studium an der Universität Mannheim (Geschichte, Germanistik)

2013–2016 Studium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Geschichte, Germanistik, Ethik/Philosophie)

2015–2016 Tutor am Lehrstuhl für Neueste Geschichte der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

2016 Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien (Geschichte, Germanistik, Ethik/Philosophie)

2016–2017 Lehrassistent am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Universität Würzburg

Bisherige Forschungs- und Interessenschwerpunkte
Mediengeschichte des Ersten Weltkriegs
Mediengeschichte der Deutschen Demokratischen Republik und Westdeutschlands
Popkulturgeschichte

Teilprojekt "Das Politikressort der Frankfurter Allgemeinen Zeitung"

Arbeitstitel: Am Webstuhl der Zeit – Das Politikressort der FAZ (1949–1989)

Die FAZ war im vordigitalen Zeitalter eines der zentralen Printleitmedien für die Bonner Republik – insbesondere was den Politikjournalismus anbelangt. Gleichwohl liegt noch keine umfassende geschichtswissenschaftliche Forschungsarbeit über das Politikressort der FAZ vor.

Die noch bis heute andauernde Zuschreibung der FAZ als tendenziell konservatives Blatt ist maßgeblich auf die Ausrichtung des Politikressorts zurückzuführen. Weder das ordoliberale Wirtschaftsressort, noch das als linksliberal geltende Feuilleton konnte dieses Grundbild der FAZ in der öffentlichen Wahrnehmung bis heute maßgeblich verändern.

Die Diachronie jenes konservativen und doch stets auf Unabhängigkeit bedachten Profils des Ressorts ist eine der zentralen Leitfragen der Arbeit. Eng damit verbunden stellen sich Fragen nach der organisationalen und sozialen Identität des Politikressorts sowie Identitäten von maßgeblichen Akteuren, Fragen nach Hierarchien und männerbündischen Strukturen. Ferner ist die Wirkungsweise des Gatekeeping und Agenda-Setting von Interesse. Wie war es um die Zusammenarbeit mit Nachrichtenagenturen und demoskopischen Instituten bestellt? Wie funktionierte das globale Netz an Korrespondenten und deren Bindung nach Frankfurt am Main?

Die Arbeit hat den Horizont der Jahre 1949–1989 im Blick. Eine Chronik des Politikressorts ist mit dieser Arbeit jedoch nicht zu erwarten – und doch steht eine Reise durch 40 Jahre Ressortgeschichte bevor, was unweigerlich bedeutet, Schwerpunkte zu setzen. So sind etwa die 1950er Jahre von Bedeutung, wenn die NS-Vergangenheiten der Journalisten beleuchtet wird, oder die Einhegungsversuche der Zeitung durch die Regierung Adenauer im „Fall Sethe“. Der Rahmen spannt sich bis in die 1980er Jahre in Hinblick auf die „geistig moralische Wende“ und die Wiedervereinigung. Ein bedeutsamer Schwerpunkt der Arbeit liegt jedoch auf dem „roten Jahrzehnt“ (Koenen) und der der damit verbundenen verstärkten Politisierung und Polarisierung des Ressorts.

Kaum ein zweites politisches Ressort lieferte der alten Bundesrepublik derart orientierungsstiftenden und auch stets streitbaren Qualitätsjournalismus, wie jenes der FAZ. Die Arbeit beobachtet retrospektiv nun die jahrzehntelangen Beobachter, Aufbereiter und Kommentatoren des Landes- und Weltgeschehens. Untersucht wird ein Ressort, das seinen Platz am Webstuhl der Zeit einnahm – am Webstuhl der Realität.