Vorlesungszeit: Beginn am 29.04.2024 (18. KW)
Mittwoch, von 16 bis 18 Uhr, Philosophiegebäude, Hörsaal 2 (Hubland Süd)
Die von Septimius Severus begründete Dynastie der Severer bildet den Abschluß der hohen Kaiserzeit. Die Vorlesung gibt einen Überblick über das sogenannte zweite Vierkaiserjahr, die Regierungszeit des Septimius Severus und seiner Nachfolger bis zum Tod des letzten Severers, Severus Alexander, im Jahre 235.
Einführende Literatur:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Montag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Thukydides beschrieb in seinem Geschichtswerk den Peloponnesischen Krieg, die Auseinandersetzung zwischen Sparta und seiner Heimatstadt Athen, die weite Teile der Mittelmeerwelt in Mitleidenschaft zog (431-404 v. Chr.). Im Mittelpunkt des Seminars steht weniger der Krieg als die Methode, mit der er dargestellt wird. Denn Thukydides war zwar nicht der erste Historiker, aber er begründete die kritische Geschichtsschreibung. Er bemühte sich darum, alle verfügbaren Quellen heranzuziehen, sie sorgfältig miteinander zu vergleichen und so der historischen Wahrheit auf den Grund zu kommen. In vielem kann er somit dem heutigen Historiker als Vorbild dienen, aber es gilt auch die deutlichen Unterschiede herauszuarbeiten, welche die moderne Geschichtsschreibung von der Thukydideischen trennen. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Textgrundlage:
Einführende Literatur:
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Noch das annehmbarste an Claudius’ Herrschaft (41-54 n. Chr.) war für die antiken Schriftsteller, daß sein Vorgänger Caligula hieß und sein Nachfolger Nero – zwei Scheusale auf dem Thron, hinter deren Exzessen Claudius weit zurückblieb. Ansonsten gab es nicht viel Gutes zu sagen: Der Kaiser kam schon äußerlich als Jammergestalt daher, er war freßsüchtig, wankelmütig, leicht lenkbar von Ex-Sklaven und Frauen und zu allem Überfluß ein verschrobener Büchernarr. In der Moderne hat man unterschiedlich über ihn geurteilt, und es hat auch am Vorwurf des Antisemitismus nicht gefehlt. Insgesamt hat sich aber eine positivere Meinung über ihn durchgesetzt. Eine Auseinandersetzung mit ausgewählten Aspekten seiner Regierungszeit soll dazu anleiten, sich ein eigenes Urteil über Claudius zu bilden. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Das Verhältnis zwischen Rom und den Juden war in der Antike durchaus ambivalent: Mal gab es intensive Kontakte und beidseitige Zugeständnisse – etwa zwischen Augustus und Herodes. Mal war die Beziehung konfliktreich; diese Konflikte eskalierten schließlich in den Aufstände im Jüdischen Krieg (66-79 n. Chr) und unter Bar Kochba (132-135 n. Chr.). Im Seminar wollen wir das Verhältnis zwischen Rom und den Juden ab der Eroberung Jerusalems durch Pompeius im Jahre 63 v. Chr. bis zur Zerstörung der Stadt im Jahre 135 n. Chr. nachvollziehen. Dabei wollen wir uns sowohl den römischen Strategien der Herrschaftssicherung in Judaea zuwenden als auch der Frage, warum ein so großes Konfliktpotential zwischen Juden und Nicht-Juden bestand. Hierbei sollen auch die Zentren des Diaspora-Judentums in den Blick genommen werden. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Ab 133 v. Chr. war das westliche Kleinasien als römische Provinz Asia organisiert, von wo aus Rom seinen Einfluss immer weiter nach Osten ausdehnte. Doch in den späten 90er-Jahren erwuchs der römischen Republik im König von Pontos ein mächtiger Widersacher: Mithridates VI. der Große. Dieser agierte gegen Rom mit äußerster Brutalität, aber auch einer geschickten Freiheitspropaganda und stellte sich in die ideelle Nachfolge Alexanders des Großen. In drei Kriegen konnte ihn die römische Republik niederringen und vertreiben, was am Ende zur Neuordnung des Ostens durch Pompeius führte. Das Seminar will sich anhand der Quellen und Sekundärliteratur diesem faszinierenden König, der Rom als Letzter die Vorherrschaft streitig zu machen suchte, kritisch nähern. Der Zeitraum bietet auch die Gelegenheit, einen Blick auf die „Krise der römischen Republik“ sowie die römische Verwaltungs- und Steuerpraxis in den Provinzen zu werfen. Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer Wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Von 98 bis 117 n. Chr. herrschte Trajan als Kaiser über das Römische Reich. Er eroberte Dakien und führte einen verlustreichen Krieg gegen die Parther im Osten, was kurzzeitig zur größten territorialen Erstreckung des Imperiums führte. Den Zeitgenossen und auch späteren Generationen galt er als bester Kaiser (optimus princeps) überhaupt – auf einer Ebene mit Augustus. Die reiche Kriegsbeute ermöglichte ihm u. a. die prächtige Ausschmückung der Stadt Rom und ein „Sozialprogramm“ für Italien. Das Seminar will die Regierungszeit des zweiten „Adoptivkaisers“ anhand der Quellen und Forschungsliteratur kritisch beleuchten und in die Reichsgeschichte einordnen. Zu fragen ist insbesondere, ob Trajans Kriege die Ressourcen des Reiches überforderten und woher sein bis heute positives Bild rührt. Wie passt die eher dürftige Quellenlage zu Tacitus’ Diktum, man dürfe unter Trajan „denken, was man will, und sagen, was man denkt“? Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer Wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 10 bis 12 Uhr, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Dem 19. Jahrhundert galt die Schlacht von Chaironeia als Todesstunde der griechischen Stadt, mit der Monarchie Philipps und Alexanders war die Geschichte der Polis zu Ende. Dieses Urteil war von einem auf die Außenpolitik verengten Blick bestimmt. Inzwischen hat sich längst die Erkenntnis durchgesetzt, daß die Welt der meisten Griechen auch vom dritten bis zum ersten Jahrhundert v. Chr. (und darüber hinaus) von den Institutionen, den Lebensformen und der Kultur des Stadtstaates geprägt war. Ja mehr noch, die Polis erreichte, was die Dichte des öffentlichen Lebens und die Partizipation der Bürger betraf, im Hellenismus erst ihren Höhepunkt. Und nach außen hin verloren die Poleis zwar an Bewegungsfreiheit, aber immer wieder sahen sich die Nachfolger Alexanders gezwungen, Freiheit und Autonomie der Städte anzuerkennen, oft in Worten, durchaus aber auch in Taten. Im Seminar wollen wir uns mit der inneren Ordnung wie mit den äußeren Anfechtungen der Poleis beschäftigen, vor allem durch Auswertung der zahlreichen Inschriften.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 12 bis 14 Uhr, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Das Königreich Makedonien spielte in der griechischen Geschichte lange eine untergeordnete Rolle und stand in seiner Bedeutung weit hinter anderen Akteuren – wie Athen, Sparta oder Theben – zurück. Dies änderte sich in der zweiten Hälfte des 4. Jh. v. Chr., als Makedonien unter Philipp II. einen eindrucksvollen Aufstieg hinlegte und große Teile der griechischen Welt unter seine Kontrolle brachte. In dem Seminar wollen wir uns dieser Phase der makedonischen Geschichte zuwenden und die Gründe für den makedonischen Aufstieg nachvollziehen. Dabei werden wir einerseits einen Blick auf die Rahmenbedingen werfen, die außerhalb Makedoniens in der griechischen Welt herrschten. Andererseits werden wir die Verhältnisse in dem Königreich selbst rekonstruieren und die Veränderungen nachzeichnen, die sich im 4. Jh. v. Chr. vollzogen.
Literatur:
Dienstag, von 18 bis 20 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz, Raum 3.31 (Dienstzimmer)
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Mittwoch, von 10 bis 12 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Auch wer dem Christentum fernsteht, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit schon einmal der Geschichte des Martin von Tours begegnet, der seinen Mantel teilte, um einem Bettler in bitterer Kälte zu helfen. Überliefert ist sie bei Sulpicius Severus, der noch zu Lebzeiten seines Helden, also im späten vierten Jahrhundert, die erste lateinische Vita eines Asketen schuf – so wie Martin der erste (berühmte) Asket im Westen des Reiches war. Mehr noch als ein normaler Biograph ist ein Hagiograph immer auf der Seite seines Protagonisten, ist es doch sein Ziel, dessen Gottbegnadetheit in jeder Situation zu beweisen. Fehlen andere Dokumente – dies ist bei Martin der Fall –, wird die Quellenkritik für den Historiker eine schwierige Sache. Wunder lassen sich noch leicht abtun, aber wie verhält es sich mit der Weigerung des Soldaten Martin zu kämpfen oder mit seinem Widerstreben gegen die Wahl zum Bischof? In der Übung lesen und übersetzen wir den Text und versuchen methodische Regeln für die Beurteilung des Quellenwerts aufzustellen. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters Kenntnisse der religiösen Situation des vierten Jahrhunderts, dann zu jeder Stunde umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts und Studium der Literatur – und natürlich Freude an der Diskussion. Gute Lateinkenntnisse, die deutlich über das Eingangsniveau hinausgehen, setze ich voraus.
Textgrundlage:
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 14 bis 16 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Die Antike ist in den digitalen Medien durchaus präsent: In Videospielen reisen wir ins klassische Athen oder nach Rom, YouTube-Videos diskutieren und vergleichen die Qualitäten antiker Herrscher oder analysieren die Taktiken einzelner Feldherren. Auch Streaming-Dienste wie Netflix produzieren immer wieder Serien oder Dokumentationen zu einzelnen althistorischen Themen. Dies alles prägt unser Bild der Antike nachhaltig.
In der Übung wollen wir uns gemeinsam mit ausgewählten Beispielen beschäftigen und erarbeiten, wie die Antike im Einzelnen dargestellt wird und welche Vorurteile oder Bedürfnisse in der Gegenwart dabei bedient werden. In diesem Zusammenhang werden wir auch prüfen, inwiefern die Bilder, die in den digitalen Medien kursieren, auf antiken Quellen aufbauen und welchen Einfluss wissenschaftliche Erkenntnisse auf die Präsentation der Gegenstände haben.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Gewöhnlich wird die römische Armee der frühen und hohen Kaiserzeit mit ihren Fähigkeiten auf dem Gefechtsfeld in Verbindung gebracht; die erste Assoziation dürfte der Legionär sein, ein schwerbewaffneter Fußsoldat. Tatsächlich machte der Kampfeinsatz aber nur einen kleinen Teil der lebensweltlichen Realität der römischen Armee aus; den weitaus größten Teil seiner Dienstzeit verbrachte ein römischer Soldat an seinem Garnisonsstandort. Dieser war nicht nur von Soldaten, sondern auch von ihren Angehörigen sowie den Zivilangehörigen seiner Einheit geprägt. Diese treten im epigraphischen Befund in unterschiedlicher Deutlichkeit zu Tage; der Kurs hat das Ziel, diese gewöhnlich vergleichsweise wenig beachteten Personengruppen näher zu beleuchten. Gleichzeitig stellt der Kurs die wichtigsten Arbeitsmittel des Epigraphikers vor und führt anhand ausgewählter Beispiele in die lateinische Epigraphik ein. Gute Lateinkenntnisse werden vorausgesetzt.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.36
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 8 bis 10 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Vorlesungszeit - Beginn am: 23. Oktober 2023 (43. KW)
Mittwoch, von 16 bis 18 Uhr, Philosophiegebäude, Hörsaal 2 (Hubland Süd)
Die augusteische Epoche ist ein zentraler Abschnitt der römischen Geschichte. Nach der Ermordung Caesars an den Iden des März 44 v.Chr. begann der Aufstieg seines Großneffen und Adoptivsohns Oktavian, der später unter dem Ehrennamen Augustus bekannt werden sollte und als erster römischer Kaiser in die Geschichte einging. Augustus agierte dabei geschickt: Es gelang ihm, als „Restitutor rei publicae“, also als Wiederhersteller der Republik, aufzutreten, obwohl er faktisch die Alleinherrschaft innehatte und eine Monarchie etablierte. In der Vorlesung wird der Weg Oktavians zur Macht nachgezeichnet und analysiert, wie Augustus die von ihm neu geschaffene Ordnung – das Prinzipat – konsolidierte. Darüber hinaus werden auch gesellschaftliche, politische und religiöse Entwicklungen der Zeit vorgestellt.
Einführende Literatur:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Als der römische Feldherr Drusus 9 v. Chr. gerade die Elbe überschreiten wollte, soll ihm eine Frau von übermenschlicher Gestalt entgegengetreten sein und vor dem Verhängnis gewarnt haben. Drusus gehorchte und zog sich sofort zurück, doch das half weder ihm noch den Römern: Er selbst starb auf dem Rückmarsch nach einem Sturz vom Pferd, Augustus aber schaffte es trotz fünfundzwanzigjähriger Bemühungen nicht, auch nur das Gebiet zwischen Rhein und Elbe unter seine Kontrolle zu bringen. Um die Gründe für den römischen Eroberungsversuch soll es im Seminar gehen, um die Feldzüge von Drusus, Tiberius, Varus und Germanicus, um Arminius und den germanischen Widerstand, schließlich – nach Augustus’ Tod – um die Entscheidung des Tiberius, sich mit der Rheingrenze zufriedenzugeben. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Die Griechische Geschichte beginnt in der Bronzezeit mit dem Auftreten der sogenannten mykenischen Palastzivilisation. Das Proseminar wird diese sowie ihre Beziehungen zu Nachbarzivilisationen in den Blick nehmen; ein Schwerpunkt wird dabei auf der Auseinandersetzung mit den Linear-B-Texten liegen, bei denen es sich um die ältesten erhaltenen griechischen Sprachzeugnisse und damit die ersten Textquellen der Alten Geschichte handelt.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Als die Perser zu Beginn des 5. Jh. v. Chr. Richtung Griechenland zogen, schlossen sich einige Poleis im so genannten Hellenenbund zusammen, um ihre Heimat(en) gemeinsam gegen die Invasoren aus dem Osten zu verteidigen. Erstaunlicherweise ging dieser Plan auf: Unter der Führung Spartas und insbesondere aufgrund der Flottenstärke Athens konnten die Perser nach anfänglichen Rückschlägen bei Salamis in einer Seeschlacht und schließlich bei Plataiai auch zu Lande besiegt und so zurückgedrängt werden.
Im Seminar wollen wir nachvollziehen, wie und warum die Griechen trotz Unterzahl gegen die Perser bestehen konnten. Zudem wollen wir uns mit den Ursachen und Anlässen, aber auch mit den Auswirkungen und Resultaten der Perserkriege beschäftigen. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Karthago war die mächtige Rivalin Roms im Kampf um die Herrschaft im westlichen Mittelmeerraum, die erst nach drei verlustreichen Kriegen niedergerungen werden konnte. Karthago – als phönikische Kolonie angeblich 814 v. Chr. gegründet – war eine der führenden Handelsmächte der Antike. Bis heute ist jedoch umstritten, ob Karthago als Handelsstadt oder doch als Militärmacht anzusehen ist. Das Seminar stellt weniger den Konflikt mit Rom in den Mittelpunkt, sondern will sich vielmehr mit Verfassung, Religion, Geschichte und den weit verzweigten Handelsbeziehungen der Stadt auseinandersetzen. Die Kultur der Phöniker soll anhand des Verhältnisses Karthagos zu seiner Mutterstadt Tyros beleuchtet werden. Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Das Vierkaiserjahr 69 n. Chr. stellt eine Zäsur in der Geschichte der frühen Kaiserzeit nach fast 100 Jahren innerer Ruhe dar. Erstmals wurde die Stellung des Prinzeps durch Usurpation eingenommen, wobei sich die militärische Grundlage des Prinzipats deutlich zeigte. Aus den Kämpfen ging Titus Flavius Vespasianus siegreich hervor, die zuvor herrschende julisch-claudische Dynastie wurde schließlich durch die der Flavier abgelöst. Zusätzlich zur Ereignisgeschichte soll im Seminar insbesondere betrachtet werden, welche Rolle Senat, Volk und Heer im Vierkaiserjahr spielten bzw. welches Bild von diesen Gruppen in der literarischen Hauptquelle, den Historien des Tacitus, gezeichnet wird. Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer Wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 10 bis 12 Uhr, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Hannibal blieb bis zur Spätantike der einzige Feind, der das zur Großmacht gewordene Rom an den Rand einer existentiellen Niederlage brachte. Kein Wunder, daß der brillante Feldherr sich in das kollektive Gedächtnis der Römer einbrannte und noch heute einer der bekanntesten Namen aus der Antike ist. Das Seminar folgt dem Lebensweg Hannibals, von Karthago über Spanien bis zur Invasion Italiens, zurück nach Afrika und schließlich ins Exil nach Asien. Seine Ziele, teilweise auch seine Taten sind hinter dem Schleier der ihm mißgünstigen Überlieferung nur schwer zu erkennen. Es soll aber doch gelingen, die wesentlichen Stationen seines Lebens zu rekonstruieren und eine zentrale Frage zu beantworten: Warum triumphierte am Schluß die römische Republik?
Einführende Literatur:
Dienstag, von 12 bis14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Die Regierungszeit Marc Aurels bezeichnete schon der antiken Historiker Cassius Dio als „Goldenes Zeitalter“. In der Rückschau erschien die Herrschaft des letzten „Adoptivkaisers“ als Ruhe vor dem Sturm. Und tatsächlich florierte unter diesem Kaiser das Imperium Romanum. Er bemühte sich um Ruhe im Inneren und suchte den Ausgleich mit seinem Mitregenten und dem Senat. Sein Interesse an der Stoa und seine überlieferten Schriften machten ihn in der Forschung zum „Philosophen auf dem Kaiserthron“. Dabei musste sich auch Marc Aurel wiederholt als Stratege und Feldherr beweisen. Seine Kriege im Norden und Osten zeigen, dass – entgegen aller Idealisierung durch Zeitgenossen und spätere Autoren – der Druck auf die Außengrenzen des Reichs schon im 2. Jh. wuchs.
In dem Seminar wollen wir die verschiedenen Gesichter Marc Aurels herausarbeiten und diese in die politische, soziale und gesellschaftliche Realität seiner Zeit einordnen. Dabei wollen wir auch der Frage nachgehen, welche Rolle die Philosophie in der Regierungszeit des Kaisers tatsächlich spielte, und inwiefern die heutige Wahrnehmung Marc Aurels mit der antiken übereinstimmt.
Einführende Literatur:
Montag, von 18 bis 20 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz (Südflügel), Raum 3.36
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Mittwoch, 10 bis 12 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Gallia est omnis divisa in partes tres . . . In der Übung lesen wir tatsächlich den Anfang von Caesars Gallischem Krieg, die von Generationen gefürchtete Eingangslektüre im Lateinunterricht. Wir tun es im Original, weil nicht eine Übersetzung, sondern allein der lateinische Text valide Erkenntnisse über Autor, Epoche und Gegenstand erlaubt. Es handelt sich um eine historische Übung, deswegen kommt es nicht auf perfektes Übersetzen an (allerdings auf richtiges), und es wird auch nicht um die letzte Feinheit von Caesars Genitiv gehen. In den 42 Seiten des ersten Buches, die das Jahr 58 v. Chr. behandeln, geht es um das Ausgreifen des neuen Prokonsuls Caesar in das freie Gallien, zunächst in einem Feldzug gegen die wandernden Helvetier, dann in der Auseinandersetzung mit dem germanischen Anführer Ariovist. Was erfahren wir über die Völker am Nordrand der mediterranen Welt? Wie sah römische Diplomatie und Kriegführung aus? Warum tat Caesar überhaupt, was er tat, und wie gelang es ihm, seine Intervention als zwangsläufig erscheinen zu lassen? Damit ist das Hauptproblem berührt: Wie sehr kann man einem Text vertrauen, dessen Protagonist mit dem Verfasser übereinstimmt? In der Übung versuchen wir daher methodische Regeln für die Beurteilung des Quellenwerts aufzustellen. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters Kenntnisse der politischen Situation um 58, dann zu jeder Stunde umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts und Studium der Literatur – und natürlich Freude an der Diskussion. Gute Lateinkenntnisse, die deutlich über das Eingangsniveau hinausgehen, sind selbstverständlich.
Einführende Literatur:
Ziel des Kurses ist es, auf die Situation der schriftlichen Staatsexamensprüfung im vertieft studierten Fach wie im Unterrichtsfach vorzubereiten. In einem ersten Block sprechen wir über angemessene Lernstrategien, die Auswahl geeigneter Lehrveranstaltungen und Literatur, über das Anforderungsprofil der Staatsexamensklausur, über eine adäquate Themenwahl in der Klausur selbst und über ein zielführendes Zeitmanagement. Im zweiten Block schreiben die Teilnehmer eine Klausur, und zwar unter Echtzeitbedingungen 8:00–12:00 bzw. 13:00 Uhr. Ich korrigiere die Übungsklausuren, und in einem dritten Block sprechen wir über das, was gut gelaufen ist und was weniger gut. Der Kurs bietet keinen inhaltlichen Durchgang durch die griechisch-römische Geschichte – dafür sind Vorlesungen, Grundkurs und eigene Lektüre da –, und natürlich gibt er keine Hinweise auf zukünftige Themen. Sehr wohl aber soll er Ängste und Unsicherheiten vor einer fünf- bzw. vierstündigen, sehr wichtigen Klausur abbauen.
Montag,, 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.36
Wenige Regionen des Imperium Romanum waren auf den ersten Blick so lebensfeindlich wie die so genannte Östliche Wüste, also das Hinterland, das die Küste des Roten Meeres vom Niltal trennte. Bereits zu pharaonische rund ptolemäischer Zeit fanden sich dort wichtige Fund- und Abbaustätten für hochwertige Baumaterialien und Edelsteine; in der frühen Kaiserzeit erlebte die Östliche Wüste dann eine systematische Erschließung durch von der römischen Armee errichtete Infrastruktur; ein Straßennetz, dessen Höhepunkt die unter Kaiser Hadrian angelegte Via Hadriana darstellte, verband das Niltal mit den zentralen Häfen der Küste des Roten Meeres und verschiedenen Plätzen in der Östlichen Wüste. In den letzten Jahrzehnten haben Ausgrabungen insbesondere in Berenike, dem wichtigsten Hafen der frühen Kaiserzeit und verschiedenen Kastellen und Kleinkastellen der Östlichen Wüste eine Fülle an Textzeugnissen zu Tage gefördert, die einzigartige Einblicke in den Alltag der Menschen bieten. Die Übung stellt diese Zeugnisse in den Mittelpunkt und bietet gleichzeitig eine Einführung in die Beschäftigung mit Papyri und Ostraka.
Organisatorische Hinweise:
Die erhaltenen Zeugnisse sind zumeist in griechischer Sprache verfaßt; Kenntnisse des Griechischen werden nicht vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft, sich Kenntnisse der griechischen Buchstaben soweit anzueignen, daß zentrale Begriffe, Namen etc. in den Texten identifiziert werden können.
Einführende Literatur:
R. S. Roman Egypt: a history, Cambridge 2021 (als e-book verfügbar).
Dienstag, 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.36
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch, 8 bis 10 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Freitag, von 16 bis 18 Uhr, Philosophiegebäude, Hörsaal 2 (Hubland Süd)
Das halbe Jahrhundert zwischen der Ermordung des letzten Severerkaisers und dem Beginn der Herrschaft Diokletians wird traditionell als Zeit der "Soldatenkaiser" bezeichnet und vielfach immer noch als Krisenzeit wahrgenommen. Seit einiger Zeit beginnt sich die Sicht auf die Zeit zwischen 235 und 284 allerdings langsam zu wandeln, und insbesondere auf die Spätantike vorausweisende Entwicklungen rücken stärker in den Mittelpunkt. Neben einem ereignisgeschichtlichen Überblick stehen daher sowohl die Auseinandersetzung mit den Krisensymptomen der Zeit zwischen Maximinus Thrax und Diokletian als auch die Frage nach Kontinuitätslinien sowohl aus der hohen Kaiserzeit als auch in die Spätantike hinein im Mittelpunkt der Vorlesung.
Einführende Literatur:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Montag, von 10 bis 12 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Der Balkankrieg hinderte die westliche Vormacht lange daran, in den wieder offen ausgebrochenen Nahostkonflikt einzugreifen. Schließlich verschaffte ihr der Sieg über Makedonien doch die nötige Bewegungsfreiheit, und die Römer entschieden den Kampf zwischen dem syrischen Seleukidenreich und dem ptolemäischen Ägypten: nicht durch die Entsendung von Legionen, sondern durch das Ultimatum eines einzelnen Gesandten. König Antiochos IV., der schon in Eleusis stand, unmittelbar vor Alexandreia, gehorchte sofort und zog sich nach Syrien zurück. In der damaligen Welt existierte nämlich kein Land mehr, das es mit den Römern aufnehmen konnte. Alle Gegner hatte Rom ausgeschaltet, nichts ging mehr gegen den erklärten Willen der einzigen verbliebenen Supermacht. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Kurz bevor er das rettende Schiff nach Griechenland erreichte, faßten die Häscher den geächteten Marcus Tullius Cicero, schlugen ihm Kopf und Hände ab und brachten sie nach Rom. Die Überreste seines Todfeindes ließ ein triumphierender Marcus Antonius auf dem Forum zur Schau stellen. Diesen Preis bezahlte Cicero am 7. Dezember 43 v. Chr. dafür, daß er sich nach dem Tod Caesars noch einmal an die Spitze des Senats gestellt und die alte Republik gegen Antonius’ Ansprüche verteidigt hatte. Die Ironie dabei: Indem er sich für diesen Kampf ausgerechnet mit Caesars Sohn verbündete, wurde er zum Steigbügelhalter des Augustus, der Ciceros Republik endgültig beseitigte. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Als eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Antike darf Kleopatra VII. gelten, deren Leben vor allem populärkulturell wiederholt verarbeitet wurde. Als eine Art Femme fatale, die die großen römischen Feldherren Caesar und Antonius verführt habe und letztlich ihr Königreich an Augustus, den großen Transformator Roms von einer Republik hin zur Monarchie, verlor, faszinierte Kleopatra allerdings auch schon antike Autoren. Im Seminar soll das überlieferte Gemisch aus legendären Erzählungen und misogynen Aburteilungen entwirrt und ein möglichst historischen Bild von Kleopatra VII. und ihrem tatsächlichen Wirken rekonstruiert werden.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Die Seleukiden beherrschten von den Nachfolgestaaten des Alexanderreichs das territorial ausgedehnteste Reich, dessen Ostgrenze zeitweise Indien und im Westen die Ägäis bildeten und das im Süden an das Ptolemäerreich grenzte. Antiochos (III.) der Große (222–187) führte das Reich nach einer langen Phase innen- wie außenpolitischer Schwäche auf einen stark expansiv ausgerichteten Kurs, der ihn letztendlich in einen Konflikt mit Rom führte. Trotz dieses Rückschlags versuchte sein Sohn Antiochos IV. (175–164) sogar noch einmal, Ägypten zu erobern; erst danach versank das Reich durch Bürgerkriege immer mehr im Chaos. Antiochos’ Herrschaft fiel in eine Zeit, in der die römische Republik zunehmend ihren Einfluss in Griechenland geltend machte, wovon besonders Polybios und Livius beredt Zeugnis ablegen. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit den Quellen sollen auch die Strukturen des Seleukidenreiches genauer betrachtet werden. Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer Wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Seit den Erkundungsfahrten des Pytheas von Massalia im späten 4. Jh. v. Chr. war Britannien bekannt. Nach Caesars zweimaliger Landung auf der Insel während seines Gallienfeldzugs unternahm erst Kaiser Claudius den Versuch einer systematischen Eroberung; eine vollständige Unterwerfung sollte trotz mehrerer Anläufe nie gelingen. Nach der Statthalterschaft des Agricola (77–84), dessen Schwiegersohn Tacitus ihm ein literarisches Denkmal setzte, verstummen die antiken Quellen fast völlig. Die archäologische Hinterlassenschaft von 400 Jahren römischer Präsenz umfasst nicht nur Militäranlagen (z. B. Hadrianswall), sondern auch Villen mit prächtigen Mosaiken; zudem zeugen blühende urbane Zentren wie Londinium oder Camulodunum von einem nicht geringen Grad der Romanisierung, die aber nicht alle Teile der Provinz erfasste. Inschriften sowie die Schrifttäfelchen aus Vindolanda und London illustrieren das alltägliche und kultische Leben der Soldaten und Provinzialen und sollen neben der klassischen Überlieferung auch zu Wort kommen. Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer Wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Das Seminar bietet dem/der Studierenden die Möglichkeit, umfangreichere Sachverhalte aus dem Bereich der Alten Geschichte unter Anleitung und mit den fachspezifischen Hilfsmitteln und Methoden der Alten Geschichte aufzuarbeiten. Grundlage der Arbeit im Seminar ist die Kenntnis der in der Lektüreliste des Lehrstuhls für Alte Geschichte aufgeführten Quellentexte. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben werden, wird vorausgesetzt.
Völlig unerwartet behielten Anfang des fünften Jahrhunderts v. Chr. ein paar griechische Kleinstaaten am Rande der Welt die Oberhand über das persische Weltreich. Dieser Kampf stellt bis heute eine der spannendsten und begeisterndsten Episoden der Weltgeschichte dar, triumphierte in ihm doch, was selten genug vorkommt, der David über den Goliath, und noch dazu wurde er von Herodot meisterhaft erzählt. Bei Marathon, Salamis, Plataiai und Mykale sicherten die Griechen sich und den nächsten Generationen die Unabhängigkeit von Persien. Diejenige Stadt unter ihnen, die sich am meisten ausgezeichnet hatte, stieg nun neben Sparta zur führenden Macht der griechischen Welt auf: Athen. Das Seminar zeichnet die Stationen der großen Auseinandersetzung nach, von der persischen Westexpansion Mitte des sechsten Jahrhunderts bis zur Gründung des Delisch-Attischen Seebunds 478/77, und fragt: Wie stellten die Griechen das an?
Hauptquelle:
Einführende Literatur:
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Mit dem Überschreiten des Rubicon im Januar des Jahres 49 begann der Krieg Caesars gegen den Senat, der nach vier Jahren mit dem Sieg Caesars endete. Im Mittelpunkt des Seminars wird neben der politischen Ereignisgeschichte die Frage nach den Handlungsoptionen des Senats und den Gründen für dessen Scheitern stehen.
Literatur:
Dienstag, von 18 bis 20 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz, Raum 3.31 (Dienstzimmer Pfeilschifter)
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Hinweise: Persönliche Anmeldung beim Dozenten; weitere Informationen zum Oberseminar auch auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Anschließend an wesentliche Momente in der Geschichte der Historiographie und/oder an aktuelle geschichtswissenschaftliche Diskurse werden in der Lehrveranstaltung Kompetenzen im Hinblick auf Probleme der fachwissenschaftlichen Theoriebildung bzw. Methodik und deren praktische Anwendung vermittelt. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Quellen bzw. Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben werden, wird vorausgesetzt.
Mittwoch, 10 bis 12 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Kurz vor der Zeitenwende hielt ein römischer Senator eine Grabrede zu Ehren seiner verstorbenen Frau, mit der er fast 41 Jahre lang verheiratet gewesen war. Den Text ließ er auf zwei Marmorplatten am Grab aufstellen. Die Erschütterung über den Tod seiner Partnerin verbirgt der Ehemann nicht. Während der Bürgerkriege der vierziger Jahre hatte er stets auf der Verliererseite gestanden, hatte zweimal fliehen müssen und war sogar geächtet worden. Seine Frau hielt nicht nur Kontakt zu ihm und traf ihn heimlich, sie verteidigte seine Rechte sogar im Angesicht der Machthaber. Von der Inschrift ist nur knapp die Hälfte des Textes erhalten, und doch handelt es sich um eine der längsten lateinischen Grabinschriften. Wir werden uns in der Übung mit den daraus sich ergebenden methodischen Schwierigkeiten beschäftigen. Vor allem aber wird es um die rechtlichen und faktischen Normen von Ehe- und Familienleben gehen, um die Handlungsspielräume einer Frau der weiteren Oberschicht und um die Liebe in Zeiten des Terrors. In der Übung lesen wir den lateinischen Text. Da es sich um eine historische Veranstaltung handelt, kommt es nicht auf perfektes Übersetzen an, allerdings auf richtiges. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters Kenntnisse der Epigraphik und der politischen Situation am Ausgang der Republik, dann zu jeder Stunde umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts und Studium der Literatur – und natürlich Freude an der Diskussion. Gute Lateinkenntnisse, die deutlich über das Eingangsniveau hinausgehen, setze ich voraus.
Literatur: Textgrundlage:
Einführende Literatur:
Montag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Die Übung ist strenggenommen eine Veranstaltung, die das quellenkritische Gespür der Teilnehmenden vetiefen soll. Ohne antike Autoren ist keine althistorische Rekonstruktion vorstellbar, sodass diese Autoren für den Althistoriker emminent wichtig sind. Indem verschiedenste Vorwörter und Methodenkapitel von lateinischen wie griechischen Autoren gelesen werden, sollen die Teilnehmenden mit unterschiedlichsten Ansätzen und Zielvorgaben der antiken Historiographie vertraut gemacht werden. Nicht zuletzt soll darüber in der Übung eine Reflexion der eigenen modernen historiographischen Tätigkeit erfolgen.
Einführende Literatur:
Blockseminar (Freitag, den 05.05. sowie am Donnerstag den 25.05. und Freitag den 26.05.)
Literatur:
Achtung: Die Übung findet für Studierende der Ägyptologie nach Absprache in Verbindung mit der Übung „Einführung ins wissenschaftliche Schreiben“ statt.
Dienstag, 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.36
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch, 8 bis 10 Uhr
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Vorlesungszeit - Beginn am: 24. Oktober 2022 (43. KW)
Donnerstag, von 10 bis 12 Uhr, Philosophiegebäude, Hörsaal 3 (Hubland Süd)
Gender Studies erfreuen sich aktuell einer großen Beliebtheit. In der Altertumswissenschaft begannen sie als der Versuch, Frauen in die Geschichte einzuschreiben, sie sichtbar zu machen, ihnen eine Stimme zu geben. Nun gehören zur Beschäftigung mit dem Geschlecht ebenso Fragen nach spezifischen Männlichkeitsidealen, weiteren Geschlechtsformen oder sexuellen Identitäten. Die Vorlesung möchte in die Geschichte der fachspezifischen Gender Studies einführen und einen Überblick darüber geben, wie Menschen in der Antike das soziale Geschlecht wahrgenommen und konstruiert, bestimmte einem Geschlecht zugeschriebene Rollen entworfen, bestätigt oder destruiert haben. Dabei wird die Situation der Frauen und das Verhältnis der Geschlechter zueinander eine besondere Berücksichtigung erfahren; die Vorlesung beschränkt sich aber nicht darauf. Um die Bedeutung der Gesellschaft für die Geschlechtskonstruktion schärfer herauszuarbeiten, werden im Verlauf des Semesters aussagekräftige Beispiele aus dem Denken und Alltag der griechischen und der römischen Welt unterschiedlicher Epochen in typischen Kontexten (Familie, öffentliches Leben, Gerichte, Bildung, Krieg, Medizin u.a.) herangezogen, vorgestellt, analysiert und miteinander verglichen.
Einführende Literatur:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Theodora, Tochter eines Bärenwärters und einer Tänzerin, arbeitete im Konstantinopel des sechsten Jahrhunderts n. Chr. als Prostituierte und, schlimmer noch, als Schauspielerin. Als eine Art antikes, allerdings nicht jugendfreies Aschenputtel war sie nicht bloß in Ausschweifungen aller Art verstrickt, sondern gewann auch die Liebe des Thronfolgers Justinian. Dieser war mit einer Affäre nicht zufrieden und nahm Theodora gegen den erbitterten Widerstand des Establishments zur Ehefrau. Zur Kaiserin aufgestiegen, übte sie bis zu ihrem Tod einen gewissen Einfluß auf Justinians zumindest äußerlich glanzvolle Regierung aus. Um Gründe und Grenzen von Theodoras Macht wird es im Seminar gehen, aber auch um den Mann, der sie nach Kräften mit Dreck bewarf – Prokop, einer der größten Geschichtsschreiber der Antike. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Als die Perser zu Beginn des 5. Jh. v. Chr. Richtung Griechenland zogen, schlossen sich einige Poleis im so genannten Hellenenbund zusammen, um ihre Heimat(en) gemeinsam gegen die Invasoren aus dem Osten zu verteidigen. Erstaunlicherweise ging dieser Plan auf: Unter der Führung Spartas konnten die Perser nach anfänglichen Rückschlägen bei Salamis in einer Seeschlacht und schließlich bei Plataiai auch zu Lande besiegt und so zurückgedrängt werden.
Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Montag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Mit dem frühen Tod Alexanders des Großen zerbrach sein Reich in mehrere Teile, die von seinen ehemaligen Generälen, erst als Satrapen ab 305 v. Chr. als Könige, regiert wurden. Sein ehemaliger Leibwächter Ptolemaios konnte sich dabei Ägypten sichern, welches die Ptolemäer dann durchgehend bis 31 v. Chr. regieren sollten. Ptolemaios II. beerbte seinen Vater 283 v. Chr. als König von Ägypten. Seine Regierungszeit gilt als Blütezeit des ptolemäischen Ägyptens, in welcher das Kernland prosperierte und die ägyptische Einflusssphäre sich bis weit in die Ägäis erstreckte.
Im Seminar soll diese Zeit genauer betrachtet werden, auch mit einem besonderen Fokus auf die Verwaltung Ägyptens selbst, über die wir dank zahlreicher Papyrusfunden ausgesprochen gut informiert sind.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Perikles gilt als einer der Vollender und herausragende Figur der athenischen Demokratie im 5. Jh. v. Chr. Über mehrere Jahrzehnte bestimmte er die Politik Athens maßgeblich mit. Vor allem der große Historiker und Zeitgenosse Thukydides porträtiert Perikles als weisen Politiker, der unbeirrt von politischen Kontrahenten und öffentlicher Meinungen seine Idee von Athen und dem attischen Seebund vorantrieb. Letztlich soll er die Rolle eines „Vorstehers des Volkes“ ausgeübt haben, die ihm eine quasi monarchische Position einbrachte.
Im Seminar soll es anhand der athenischen Politik und des perikleischen Einflusses auf diese um die Frage gehen, wie sich Perikles herausragende Position und die radikale athenische Demokratie miteinander eigentlich vertrugen.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Im Verlauf des 3. und 2. Jh. v. Chr. dehnte die römische Republik ihren Einflussbereich nach Griechenland und in den östlichen Mittelmeerraum aus, wodurch es zu Konflikten mit der hellenistischen Staatenwelt kam. Durch militärisches wie teils aggressives diplomatisches Vorgehen gelang Rom der Ausbau der Hegemonialstellung, die mit der Provinzialisierung Makedoniens, der Reste des Seleukidenreichs und des ptolemäischen Ägyptens endete. Zeuge dieses Aufstieges war der griechische Historiker Polybios, der neben Livius die Hauptquelle darstellt, aber auch die Ursachen des römischen Erfolgs analysiert.
Das Seminar stellt nicht nur die Geschehnisse bis zum Fall Alexandrias (30 v. Chr.) vor, sondern fragt auch nach den Einflüssen, die Rom die Erringung der „Herrschaft über die ganze bewohnte Welt“ (Polybios) ermöglichten. Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer Wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Mit der Regierung des Severus Alexander (222–235) endet die Zeit der Severerdynastie, die seit dem Jahr 193 das Imperium Romanum beherrscht hatte. Nach der Ermordung Alexanders, der im Alter von zwölf Jahren auf den Thron gelangt und zeitlebens von seiner Mutter abhängig war, beginnt die Zeit der „Soldatenkaiser“. Obwohl seine Regierungszeit vor allem durch die notorisch unzuverlässige Historia Augusta behandelt wird, bietet er als Kaiser einer Übergangszeit in vielerlei Hinsicht spannende Einblicke in die damalige Regierungspraxis und die historischen Umwälzungen im Inneren wie Äußeren. Es stellt sich auch die Frage, woher sein überwiegend positives Bild – auch außerhalb der Historia Augusta – stammt. Wurde er nur deshalb als Idealkaiser gezeichnet, da er zwischen dem Exzentriker Elagabal – seinem Vetter – und dem „Barbaren“ Maximinus Thrax regierte oder konnte er als Kaiser doch positive Akzente setzen? Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer Wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Das Seminar bietet dem/der Studierenden die Möglichkeit, umfangreichere Sachverhalte aus dem Bereich der Alten Geschichte unter Anleitung und mit den fachspezifischen Hilfsmitteln und Methoden der Alten Geschichte aufzuarbeiten. Grundlage der Arbeit im Seminar ist die Kenntnis der in der Lektüreliste des Lehrstuhls für Alte Geschichte aufgeführten Quellentexte. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben werden, wird vorausgesetzt.
Dienstag, 10 bis 12 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Sulla eroberte als erster Römer die eigene Stadt, er setzte sich in einem blutigen Bürgerkrieg durch, ließ seine Gegner ächten und hinrichten, gewann fast absolute Gewalt über das Gemeinwesen – und legte sie aus freien Stücken nieder. Deswegen schalt ihn Caesar später einen politischen Analphabeten, aber angesichts von Caesars Ende scheint Sullas Entscheidung so töricht nicht gewesen zu sein. Immerhin verbindet sich mit seinem Namen die erste und einzige systematische Reform der römischen Verfassungsordnung. Insofern war Sullas Wirken wegweisend, nur daß die Römer diesen Weg nicht beschreiten wollten. Das Seminar zeichnet Sullas Karriere nach und analysiert, warum er letztlich zu einem Totengräber statt zum Retter der Republik wurde.
Einführende Literatur:
Montag, 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Im Zuge der sogenannten Großen Kolonisation siedelten Griechen unter anderem auf Sizilien, wo Gründungen wie Naxos, Gela oder insbesondere Syrakus sich schnell zu bedeutenden Städten entwickelten. Dabei gerieten die Griechen in Konflikt mit den Karthagern, die im Verlauf des 7. und 6. Jh. die phönizischen Siedlungen im Westen der Insel unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Auseinandersetzung zwischen Griechen und Karthagern im 5. und frühen 4. Jh. v. Chr.
Einführende Literatur:
Anschließend an wesentliche Momente in der Geschichte der Historiographie und/oder an aktuelle geschichtswissenschaftliche Diskurse werden in der Lehrveranstaltung Kompetenzen im Hinblick auf Probleme der fachwissenschaftlichen Theoriebildung bzw. Methodik und deren praktische Anwendung vermittelt. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Quellen bzw. Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben werden, wird vorausgesetzt.
Mittwoch, von 10 bis 12 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Vom Heiligen Severin wissen wir fast nur aus der Biographie, die Eugippius einige Jahrzehnte nach seinem Tod 482 schrieb. Darin erfahren wir von Wundern und Proben seiner Glaubensstärke genauso wie von den Zuständen in der Provinz Noricum (Teile Österreichs und des Voralpenlands) vor und während des Zusammenbruchs der römischen Herrschaft. So informiert die Vita sancti Severini nicht nur über Wirken und Ansehen eines Mönches, Eremiten und Klostergründers, sondern stellt auch die einzige erzählende Quelle von einiger Ausführlichkeit zur Vorgeschichte Bayerns im fünften Jahrhundert dar.
In der Übung lesen und übersetzen wir den Text und interpretieren ihn ausführlich. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters Kenntnisse der historischen und religiösen Situation des fünften Jahrhunderts, dann zu jeder Stunde umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts und Studium der Literatur – und natürlich Freude an der Diskussion. Gute Lateinkenntnisse sind unabdingbar.
Literatur - Textgrundlage:
Eugippius, Vita sancti Severini. Das Leben des heiligen Severin. Lateinisch/Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Theodor Nüsslein (Reclams Universal-Bibliothek 8285), Stuttgart 19992.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 8 bis 10 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.36
Die Erhebung der Makkabaier hat ihren festen Platz in den gleichnamigen Büchern des AT. Die dort beschriebenen Ereignisse sind in der jüdischen Erinnerungskultur festverankert, markieren sie doch den Beginn der Lossagung Judaias vom hellenistischen Großreich der Seleukiden. Zugleich muss methodisch davor gewarnt werden, die dort beschriebenen Geschehnisse als durch und durch historisch zu betrachten.
In der Übung sollen das erste und zweite Buch der Makkabaier quellenkritisch aus althistorischer Perspektive betrachtet werden. Dabei soll die blumige Erzählung der großen Makkabaischen Erhebung mit anderen Quellen kontrastiert und so eine kritische Rekonstruktion der historischen Ereignisse erarbeitet werden.
Einführende Literatur:
Montag, von 10 bis 12 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Koptische Literatur und Sprache wurden lange Zeit als ancilla, als Mittel zum Zweck angesehen, die dazu dienten, die Rezeption klassischer griechischer Texte zu verfolgen oder verlorene Werke zu rekonstruieren. Die koptische Sprache und Kultur selbst wurden mitunter als minderwertig oder primitiv konzeptualisiert. Bei der koptischen Kirchengeschichte (CHH) handelt es sich um ein historiographisches Werk, das wohl in der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts aus verschiedensten Quellen kompiliert wurde. Während sie sich in einem ersten Teil u.a. stark auf die Historia Ecclesiastica des Eusebius stützt, entwickelt sie in ihrem zweiten Teil eine eigene Dynamik. Die Darstellung begann wahrscheinlich mit den Verfolgungen unter Decius (249-251) und endet mit dem Episkopat des Timotheus Aelurus (457-477). Sie zeugt von einer ägyptischen Aneignung der Geschichte im Nachgang des Konzils von Chalkedon (451), die nach Tito Orlandi maßgeblich zu Entstehen des Bewusstseins einer spezifisch ägyptischen Kirche beitrug. In der Forschung führt die CHH ein Schattendasein, was wohl auch daran liegt, dass keine Übersetzung in eine der modernen Sprachen vorliegt. Im Lektürekurs möchten wir das ändern, indem wir die Lektüre und Quellendiskussion miteinander vereinen.
Als Textgrundlage für den Lektürekurs dient die von Tito Orlandi besorgte Edition:
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 14 bis 16 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Als „magisch“ bezeichnete Praktiken sind ständige Begleiter in unseren antiken Schriftquellen. Ihr Leumund ist durchwachsen und so werden sie gerne mit Scharlatanerie oder Gauklerei verbunden, während in der Spätantike die als „Theurgie“ bezeichnete Magie in manchen neoplatonischen Kreisen als Mittel der Gottesschau gilt. „Magie“ diente sowohl klassischen Autoren aber auch im christlichen Zusammenhang als Projektionsfläche zur Konstruktion des Anderen und Instrument zur Delegitimierung von Gegnern. Doch existieren nicht nur Zeugnisse über Magie sondern u.a. mit den magischen Papyri auch direkte Überreste ritueller Praxis, die als magisch bezeichnet werden kann. Der Schwerpunkt der Übung liegt auf dem spätantiken Ägypten und den koptischen magischen Papyri. Die koptischen magischen Papyri bilden ein anspruchsvolles Quellengenre, in dem sich pagane, jüdische und christliche Einflüsse miteinander verbinden. Neben der Lektüre der Papyri steht deren Verortung im größeren religionshistorischen Zusammenhang der Spätantike im Vordergrund.
Die Veranstaltung ist offen für Studierende der Ägyptologie und der Alten Geschichte. Koptischkenntnisse sind keine Teilnahmevoraussetzung aber sehr willkommen.
Einführende Literatur:
Für einen umfassenden Überblick vgl.: https://www.coptic-magic.phil.uni-wuerzburg.de/index.php/bibliography/#general ;
Dienstag, 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.36 (Bibliotheksraum)
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch, 8 bis 10 Uhr
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Vorlesungszeit - Beginn am: 2. Mai 2022 (18. KW)
Donnerstag, von 10 bis 12 Uhr, Philosophiegebäude, Hörsaal 2 (Hubland Süd)
Das Ende des Julisch-Claudischen Hauses löst den ersten großen Bürgerkrieg in der römischen Geschichte seit dem Ende der Auseinandersetzung zwischen Marcus Antonius und Octavianus rund ein Jahrhundert zuvor aus; am Ende wird mit den Flaviern die zweite Dynastie des Prinzipats aus ihm hervorgehen. Die Vorlesung behandelt zunächst den Bürgerkrieg des Jahres 69, für den ie Quellenlage so gut ist wie für kaum einen anderen inneren Konflikt in der römischen Kaiserzeit, und blickt dann auf die Etablierung und Festigung der Herrschaft durch die neue Dynastie.
Einführende Literatur:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Montag, von 10 bis 12 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Dank des unerwarteten Abwehrerfolgs gegen das Perserreich stieg Athen 480/79 v. Chr. zur führenden Macht der griechischen Welt auf, neben Sparta. Da die Griechen der Ägäis und Kleinasiens in der athenischen Flotte die beste Garantie gegen eine Rückkehr der Perser sahen, schlossen sie sich unter Führung Athens zum sog. Delisch-Attischen Seebund zusammen. Während der nächsten fünfzig Jahre erfanden die Athener im Innern die Demokratie, nach außen drückten sie die Mitglieder des Seebunds zu Untertanen herab. Trotz dieses klassischen Beispiels außenpolitischer Hybris wahrte der Bund seine Schlagkraft und konnte von den Spartanern 404 erst nach jahrzehntelangem Ringen und mit persischer Hilfe vernichtet werden.
Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Nero, Herrscher über das Römische Reich von 54 bis 68 n. Chr., gilt als einer der großen Wahnsinnigen auf dem Kaiserthron: ein Muttermörder, Brandstifter, Christenverfolger, Möchtegernkünstler, ohne Sinn für die Bedürfnisse seiner Untertanen und die Anforderungen seiner hohen Stellung. Dieses Bild geht auf die antiken Quellen zurück, die Nero voreingenommen und zumeist mißgünstig schildern, falsch ist es deswegen aber noch nicht. Nur ist es zu einfach, Nero schlicht für verrückt zu erklären. Statt eine medizinische Ferndiagnose zu stellen, wollen wir die Strukturen des Kaisertums und der römischen Gesellschaft analysieren und danach fragen, wie Nero mit ihnen in Konflikt geriet, warum er immerhin 14 Jahre lang regierte und weswegen er am Schluß doch ermordet wurde. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Der römische Prinzipat – ein welthistorischer Sonderfall von einer Monarchie – wurde von Octavian (später: Augustus) aus dem Erbe der römischen Republik heraus entwickelt und stellte an den regierenden Monarchen besondere Anforderungen im Umgang mit der senatorischen Oberschicht und dem Volk. Augustus hatte als Begründer dieser Monarchieform ein meisterhaftes Kommunikationsspiel mit der restlichen Elite etabliert, welches die tatsächliche Machtlagerung kaschieren sollte und an dessen Fortführung bereits sein Nachfolger Tiberius (14-37 n. Chr.) teilweise scheiterte. Dessen Nachfolger Caligula (37-41 n.) kehrte dann gar ganz unverblümt die realen Machtverhältnisse dieser Monarchieform heraus, sodass die Nachwelt ihn als einen dem Wahnsinn verfallenen Tyrannen erinnerte.
Wie konnte es dazu kommen? War Caligula tatsächlich wahnsinnig? Oder zog er nur die Konsequenzen aus dem ohnehin allen bekannten? Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 14 bis 16 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Der 336 v. Chr. beginnende Alexanderzug, an dessen Ende die Zerschlagung der persischen Supermacht stand, veränderte die damals bekannte Welt von Grund auf. Allerdings wurde das Alexanderreich jäh durch den unvorhergesehenen Tod Alexanders im Jahr 323 ausgebremst, stattdessen stritten sich nun Alexanders Generäle und engsten Gefährten (gr. Hetairoi) um das Erbe. Einer von Alexanders engsten Weggefährten war Ptolemaios, Sohn des Lagos, welcher sich bei der Aufteilung des Reiches Ägypten sichern konnte und in der Folge die ptolemäische Dynastie begründete, die erst mit der Niederlage Kleopatras VII. und ihres römischen Lovers Marcus Antonius gegen Octavian im Jahr 31 v. endete.
Im Proseminar soll vor allem der Reichsgründer betrachtet werden und sein Weg von Hetairos bis zu seiner Königserhebung 305 v. Chr. untersucht werden. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Ab dem 2. Jh. v. Chr. erweiterte sich die römische Einflusssphäre immer weiter in Richtung Osten, bis Sulla 96 v. Chr. erstmals mit einem Abgesandten des parthischen Königs in direkten Kontakt kam. Dies markiert den Beginn einer Dauerrivalität zwischen den beiden einzigen Weltreichen der Alten Welt, wie es Velleius Paterculus unter Kaiser Augustus formulierte. Meist war Rom der Aggressor, konnte aber den mächtigen Nachbarn niemals gänzlich besiegen. Im Gegenteil: Eine der schmachvollsten römischen Niederlagen ist mit dem Namen der Parther verknüpft.
Das Seminar, das auch allgemein in die Arbeitsweise der Alten Geschichte einführt, zeichnet die wechselhaften römisch-parthischen Beziehungen nach und will der Frage nachgehen, ob Rom jemals auf die Eroberung des gesamten Partherreiches abzielte. Doch auch nach dem Ende der Parther im Jahr 224 n. Chr. erwuchs Rom sofort ein neuer Gegner, das Reich der Sāsāniden.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Kulte aus dem Orient prägten das religiöse Leben im Römischen Reich maßgeblich. Zu nennen sind in republikanischer Zeit die Magna Mater (Kybele) aus Kleinasien, deren Kultbild schon 204 v. Chr. nach Rom überführt wurde, und die ägyptischen Götter Isis und Sarapis. Die Ausübung der Kulte konnte auch zu Problemen führen, wie der Bacchanalienskandal 186 v. Chr. zeigt. In der Kaiserzeit traten weitere Götter hinzu, z. B. der aus dem Iran stammende Mithras – im 4. Jh. Konkurrent des Christentums – oder der beim Heer beliebte Iuppiter Dolichenus.
Die Lektüre der einschlägigen Texte und die Berücksichtigung der Inschriften sowie der archäologischen Evidenz vermitteln einen Einblick in die Welt der orientalischen Religionen im Imperium Romanum. Darüber hinaus führt das Seminar auch in die Arbeitsweise der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar bietet dem/der Studierenden die Möglichkeit, umfangreichere Sachverhalte aus dem Bereich der Alten Geschichte unter Anleitung und mit den fachspezifischen Hilfsmitteln und Methoden der Alten Geschichte aufzuarbeiten. Grundlage der Arbeit im Seminar ist die Kenntnis der in der Lektüreliste des Lehrstuhls für Alte Geschichte aufgeführten Quellentexte. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben werden, wird vorausgesetzt.
Dienstag, 10 bis 12 Uhr, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Caesar ragte unter seinen Zeitgenossen derart hervor, daß man ihn gleich einem Gott ehrte und als Tyrannen tötete. Er war in großzügigster Weise um das Wohl anderer bemüht und dachte nur an seine Ehre. Er war der fähigste Politiker seiner Zeit und vermochte sich dennoch nicht unter seinesgleichen durchzusetzen. Er war ein feinsinniger Literat und schlachtete Millionen von Menschen ab. Seine Mörder werden noch heute als Inbegriff des Verräters verdammt und inspirierten mit ihrer Freiheitstat die amerikanischen und französischen Revolutionäre des späten 18. Jahrhunderts. Diese Widersprüche erklären die Unterschiedlichkeit der Urteile, die Historiker in den letzten 2000 Jahren über Persönlichkeit und Wirken Caesars gefällt haben. Im Seminar wollen wir einige Facetten seiner politischen Leistung analysieren und danach fragen, ob die erwähnten Widersprüche tatsächliche oder vermeintliche waren.
Einführende Literatur:
Mittwoch, 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Die Regierungszeit des Kaisers Iustinian (527-565), der in der Forschung des 20. Jh.s oft als "letzter Römer" bezeichnet wurde, stellt in mehrerer Hinsicht eine wichtige Epoche dar und markiert den Übergang von der römischen zur byzantinischen Ära: Unter seiner Ägide wurden große Teile des ehemaligen Weströmischen Reiches zurückerobert und neue Gebiete im Schwarzmeerraum hinzugewonnen. Aber nicht nur in militärischer Hinsicht war Iustinians Herrschaft bedeutsam, sondern auch in kultureller: Er gab die Kompilation des römischen Rechts, des sogenannten Corpus Iuris Civilis, in Auftrag, forcierte das Zusammenspiel von spätantikem Staat und christlicher Kirche, etablierte das Gottesgnadentum und entwickelte eine rege Bautätigkeit nicht nur in Konstantinopel, sondern in vielen Städten des Reiches.
In dem Seminar werden nicht nur diese und andere Aspekte seiner Herrschaft analysiert, sondern auch das Problem diskutiert, inwiefern Iustinian für die Rückschläge und Katastrophen, die ebenfalls seine Regierungszeit prägten, verantwortlich zeichnete oder inwieweit man die Handlungsmacht des historischen Individuums in dieser Hinsicht überschätzt.
Einführende Literatur:
Montag, von 18 bis 20 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz, Raum 3.31 (Dienstzimmer Pfeilschifter)
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Hinweise: Persönliche Anmeldung beim Dozenten; weitere Informationen zum Oberseminar auch auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Anschließend an wesentliche Momente in der Geschichte der Historiographie und/oder an aktuelle geschichtswissenschaftliche Diskurse werden in der Lehrveranstaltung Kompetenzen im Hinblick auf Probleme der fachwissenschaftlichen Theoriebildung bzw. Methodik und deren praktische Anwendung vermittelt. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Quellen bzw. Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben werden, wird vorausgesetzt.
Mittwoch, 10 bis 12 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Caesars Darstellung der eigenen Taten im Bürgerkrieg bricht ab, als er zum Krieg in Ägypten überleitet. Die Aufgabe hat ein unbekannter Verfasser übernommen, ein Augenzeuge wahrscheinlich, der in Caesars Heer diente. Während der neun Monate in Ägypten lernte Caesar Kleopatra kennen (über die der Anonymus so gut wie nichts zu sagen hat), übte sich, im Palastviertel eingeschlossen, im verzweifelten Straßenkampf (über den der Anonymus eine Menge zu sagen hat) und triumphierte, natürlich, am Schluß über seine Feinde.
Die Begeisterung des Autors für Caesar macht sein Werk einseitig und die historische Interpretation schwierig. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters einen guten Informationsstand über Caesars Bürgerkrieg, dann zu jeder Stunde eine umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts im Original und Studium der Literatur –, vor allem aber Freude an der intellektuellen, gern kontroversen Auseinandersetzung. Gute Lateinkenntnisse, die deutlich über das Eingangsniveau hinausgehen, setze ich voraus.
Literatur: Textgrundlage:
Einführende Literatur:
Die Veranstaltung ist offen für Studierende der Ägyptologie und der Alten Geschichte. Koptischkenntnisse sind keine Teilnahmevoraussetzung aber sehr willkommen. Die Übung findet als BLOCKSEMINAR am 13.05., 20.05. und 21.05.2022 statt. Eine Vorbesprechung findet nach Vereinbarung statt und ist verpflichtend.
Als „magisch“ bezeichnete Praktiken sind ständige Begleiter in unseren antiken Schriftquellen. Ihr Leumund ist durchwachsen und so werden sie gerne mit Scharlatanerie oder Gauklerei verbunden, während in der Spätantike die als „Theurgie“ bezeichnete Magie in manchen neoplatonischen Kreisen als Mittel der Gottesschau gilt. „Magie“ diente sowohl klassischen Autoren aber auch im christlichen Zusammenhang als Projektionsfläche zur Konstruktion des Anderen und Instrument zur Delegitimierung von Gegnern. Doch existieren nicht nur Zeugnisse über Magie sondern u.a. mit den magischen Papyri auch direkte Überreste ritueller Praxis, die als magisch bezeichnet werden kann.
Der Schwerpunkt der Übung, die als Blockseminar stattfindet, liegt auf dem spätantiken Ägypten und den koptischen magischen Papyri. Die koptischen magischen Papyri bilden ein anspruchsvolles Quellengenre, in dem sich pagane, jüdische und christliche Einflüsse miteinander verbinden. Neben der Lektüre der Papyri steht deren Verortung im größeren religionshistorischen Zusammenhang der Spätantike im Vordergrund.
Einführende Literatur:
Für einen umfassenden Überblick vgl.: https://www.coptic-magic.phil.uni-wuerzburg.de/index.php/bibliography/#general
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Zu den wohl wichtigsten dokumentarischen Quellen zur Geschichte der römischen Kaiserzeit zählen die nach ihrem ersten Fundort benannten "Vindolanda-Tablets". Sie gewähren schlaglichtartig faszinierende Einblicke vor allem in die Welt der an den Reichsgrenzen stationierten römischen Armee. Im Mittelpunkt der Übung steht die Lektüre ausgewählter Funde aus Vindolanda und Carlisle. Entsprechende Lateinkenntnisse sollten vorhanden sein, paläographische Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
Einführende Literatur:
Dienstag, 16 bis 18 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.36 (Bibliotheksraum)
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch, 8 bis 10 Uhr, Residenz (Südflügel), Raum 3.37
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Vorlesungszeit - Beginn am: 25. Oktober 2021 (43. KW)
Die Späte Römische Republik stellt eine der zentralen Epochen der Alten Geschichte dar. Die Geschichte der Transformation einer Republik in eine Monarchie wird anhand verschiedener Entwicklungen beleuchtet: Rückwirkungen der römischen Expansion auf die innenpolitischen und sozialen Verhältnisse, die Krise der Herrschaftsorganisation, der Aufstieg großer Individuen, die Reformversuche und ihr Scheitern, die Katastrophe der Bürgerkriege und schließlich der Untergang der Republik.
Einführende Literatur:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr #WueOnline
So wie die Frau des amerikanischen Präsidenten besaß auch die des römischen Kaisers keine offizielle politische Funktion. Doch im ersten Fall erklärt sich das aus dem Institutionengefüge eines modernen Verfassungsstaates, im zweiten aus den Bedingungen eines Gemeinwesens, das Frauen grundsätzlich keinen Anteil an der politischen Willensbildung zubilligte. Die First Lady könnte sehr wohl Präsidentin werden, wenn das amerikanische Volk sie dazu wählte (einmal ist das ja fast geschehen) – die Kaiserfrau aber konnte niemals regieren. Trotzdem vermochten Frauen römischer Kaiser immer wieder erhebliche Macht zu gewinnen, auch wenn diese nur ihrem Einfluß auf den Gatten zu danken war, also stets prekär blieb, und auf erhebliche Vorbehalte in der Gesellschaft stieß. Grenzen und Spielräume dieser weiblichen Machtausübung sollen an Beispielen wie Livia, Messalina oder Agrippina analysiert werden. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 16 bis 18 Uhr #WueOnline
Der Tod Alexanders des Großen setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, an deren Ende die Etablierung der hellenistischen Reiche und der Beginn einer neuen Epoche stand. Kämpften die Erben Alexanders zunächst noch um die Herrschaft im Alexanderreich, so zeigte sich bald, daß ein Erhalt des riesigen Reiches in einer Hand nicht möglich war, und die Auseinandersetzungen veränderten ihren Charakter zu Konflikten zwischen den entstehenden Reichen. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die sogenannten Diadochenkriege zwischen dem Tod Alexanders 323 v. Chr. und der Schlacht von Corupedium 281 v. Chr.
Einführende Literatur:
Montag, von 12 bis 14 Uhr #WueOnline
Die Sklaverei war ein wesentliches Element der römischen Wirtschaft und Gesellschaft in republikanischer Zeit. Zugleich barg die Sklaverei auch Konfliktpotential – dies zeigen mehrere Aufstände, die sich im 2. und 1. Jh. v. Chr. ereigneten. Im Seminar werden wir uns mit der Institution der Sklaverei, den Lebensbedingungen der Sklaven und ihrer gesellschaftlichen Stellung beschäftigen. Ausgehend davon werden wir untersuchen, welche strukturellen Bedingungen zu den Sklavenaufständen im republikanischen Rom geführt haben. Im Zentrum stehen dabei die Erhebungen in Sizilien (136-132 und 104-101 v. Chr.) sowie der Spartacus-Aufstand. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 12 bis 14 Uhr #WueOnline
Athen gilt heute als Ursprungsort der Demokratie, denn hier wurde im 5. Jh. v. Chr. ein einzigartiges und zugleich erfolgreiches Experiment gewagt: Die nicht ganz kleine Bürgerschaft der Polis setzte auf eine konsequent verwirklichte Selbstregierung und schaffte es, ihr System über einen Zeitraum von mehr als 150 Jahren trotz vieler Rückschläge aufrecht zu erhalten. Im Seminar werden wir uns mit der Entstehung, Funktionsweise und Entwicklung der athenischen Demokratie beschäftigen und die Besonderheiten und Eigenarten dieser Ordnung herausarbeiten. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr #WueOnline
Von der Mitte des 8. Jh. bis ins 6. Jh. v. Chr. gründeten griechische Poleis in vielen Gebieten des Mittelmeer- und Schwarzmeerraums „Kolonien“, wobei der Begriff selbst kritisch zu sehen ist. Konzentriert waren diese Gründungen vor allem an den Küsten des Schwarzen Meeres, Siziliens, Unteritaliens und Südfrankreichs. In anderen Gebieten wie Nordafrika, Spanien und der östlichen Levante gab es dagegen kaum „Kolonien“, da dort die Phönizier zu dominant waren. Die Hintergründe dieser „Kolonisationsbewegung“ (wie Überbevölkerung in Griechenland oder wirtschaftliche Gründe) müssen auf den Einzelfall hin geprüft werden; auch der Status der Kolonien und ihre Abhängigkeit von der Mutterstadt differierten oft erheblich. Auffällig ist z. B. auch, dass eine wichtige Polis wie Athen selbst gar keine Kolonien gründete und auch Sparta mit Tarent nur eine einzige; es sind vor allem ionische Städte, insbesondere Milet, die hier hervorstechen. Neben der häufig allerdings legendenhaften Überlieferung ist die Archäologie zur Erforschung der Geschichte der griechischen „Kolonisation“ unabdingbar.
Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer Wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr #WueOnline
Antiken Autoren wie Aelius Aristides oder dem britischen Gelehrten Edward Gibbon im 18. Jh. galt das Antoninische Zeitalter als glücklichste Epoche des Imperium Romanum, auch weil durch Adoption der Nachfolger bestimmt wurde und somit die Wahl auf den „jeweils Besten“ (optimus quisque) gefallen sein soll. Unter Antoninus Pius (138–161) erlebte das Reich eine nie gekannte Friedenszeit; die Errichtung von Grenzmauern, wie der systematische Ausbau des Obergermanisch-Rätischen Limes, vermittelte Sicherheit. Die ältere Forschung sah Pius’ Regierung eher als „Kette schwerwiegender Versäumnisse“, was jüngst zu Recht revidiert wurde. Mark Aurel (161–180), der „Philosoph auf dem Kaiserthron“, und Lucius Verus (161–169) sahen sich schweren Kämpfen im Osten gegen die Parther und im Donauraum gegen die Germanen ausgesetzt. Mark Aurel bestimmte seinen Sohn Commodus zum Nachfolger, der sich bald als grausamer Tyrann entpuppte und sich als „Römischer Hercules“ stilisierte. Mit seiner Ermordung am letzten Tag des Jahres 192 fand das „Antoninische Zeitalter“ ein unrühmliches Ende, wenngleich Septimius Severus, Sieger der Bürgerkriege von 193–197, daran anzuknüpfen suchte.
Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein; außerdem werden Techniken zum korrekten Abfassen einer Wissenschaftlichen Hausarbeit vermittelt.
Einführende Literatur:
Das Seminar bietet dem/der Studierenden die Möglichkeit, umfangreichere Sachverhalte aus dem Bereich der Alten Geschichte unter Anleitung und mit den fachspezifischen Hilfsmitteln und Methoden der Alten Geschichte aufzuarbeiten. Grundlage der Arbeit im Seminar ist die Kenntnis der in der Lektüreliste des Lehrstuhls für Alte Geschichte aufgeführten Quellentexte. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben werden, wird vorausgesetzt.
Dienstag, 10 bis 12 Uhr, #WueOnline
Alexander ist neben Caesar der bekannteste Politiker der Antike. Ruhm und Beinamen verdankt er einer Art des Handelns, die in der heutigen öffentlichen Meinung nicht allzuhoch im Kurs steht: dem unprovozierten Angriff auf einen Nachbarstaat und dessen systematischer Unterwerfung. Im Seminar wollen wir daher nicht nur Alexander auf seinem Eroberungszug durch das Perserreich begleiten (die faktische Ebene), sondern auch fragen, was historische Größe ausmacht, falls sie denn existiert (die reflektierende Ebene). Oder sind unsere Informationen angesichts eines Abstands von 23 Jahrhunderten einfach zu lückenhaft, um ein fundiertes Urteil über das Individuum Alexander zu fällen (die methodische Ebene)?
Einführende Literatur:
Montag, 16 bis 18 Uhr, #WueOnline
Die antiken Quellen über Domitian (81-96 n. Chr.) zeugen von einem abgrundtiefen Hass, der in ähnlicher Weise sonst nur Caligula, Nero und Commodus zuteil wurde. Dabei wollte dieser Kaiser weder sein Rennpferd zum Konsul ernennen, noch trat er als Sänger oder Gladiator in der Arena auf. Im Seminar wollen wir die Herrschaftszeit Domitians näher betrachten und ergründen, warum dieser Kaiser so unbeliebt war. Dabei werden wir auch auf die Regierungspraxis der Vorgänger und Nachfolger blicken und nach Neuerungen bzw. Veränderungen suchen, welche die Zeitgenossen irritiert haben könnten, da sie Brüche mit der traditionellen Ordnung darstellten.
Einführende Literatur:
Montag, von 18 bis 20 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz, Raum 3.31 (Dienstzimmer Pfeilschifter)
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Hinweise: Persönliche Anmeldung beim Dozenten; weitere Informationen zum Oberseminar auch auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Blockveranstaltungen: 29.10., 10-17 Uhr (digital), 11.12., 8-12 bzw. 13 Uhr (Hörsaal 2, Phil-Geb.), 14.1., 10-17 Uhr (digital)
Ziel des Kurses ist es, auf die Situation der schriftlichen Staatsexamensprüfung im vertieft studierten Fach wie im Unterrichtsfach vorzubereiten. In einem ersten Block (29.10., 10-17 Uhr) sprechen wir über angemessene Lernstrategien, die Auswahl geeigneter Lehrveranstaltungen und Literatur, über das Anforderungsprofil der Staatsexamensklausur, über eine adäquate Themenwahl in der Klausur selbst und über ein zielführendes Zeitmanagement. Im zweiten Block (11.12., 8-13 Uhr) schreiben die Teilnehmer eine Klausur, und zwar unter Echtzeitbedingungen 8:00-12:00 bzw. 13:00 Uhr. Ich korrigiere die Übungsklausuren, und in einem dritten Block (14.1., 10-17 Uhr) sprechen wir über das, was gut gelaufen ist und was weniger gut. Der Kurs bietet keinen inhaltlichen Durchgang durch die griechisch-römische Geschichte – dafür sind Vorlesungen, Grundkurs und eigene Lektüre da –, und natürlich gibt er keine Hinweise auf zukünftige Themen. Sehr wohl aber soll er Ängste und Unsicherheiten vor einer fünf- bzw. vierstündigen, sehr wichtigen Klausur abbauen.
Anschließend an wesentliche Momente in der Geschichte der Historiographie und/oder an aktuelle geschichtswissenschaftliche Diskurse werden in der Lehrveranstaltung Kompetenzen im Hinblick auf Probleme der fachwissenschaftlichen Theoriebildung bzw. Methodik und deren praktische Anwendung vermittelt. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Quellen bzw. Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben werden, wird vorausgesetzt.
Mittwoch, von 10 bis 12 Uhr #WueOnline
Kurz vor der Zeitenwende hielt ein römischer Senator eine Grabrede zu Ehren seiner verstorbenen Frau, mit der er fast 41 Jahre lang verheiratet gewesen war. Den Text ließ er auf zwei Marmorplatten am Grab aufstellen. Die Erschütterung über den Tod seiner Partnerin verbirgt der Ehemann nicht. Während der Bürgerkriege der vierziger Jahre hatte er stets auf der Verliererseite gestanden, hatte zweimal fliehen müssen und war sogar geächtet worden. Seine Frau hielt nicht nur Kontakt zu ihm und traf ihn heimlich, sie verteidigte seine Rechte sogar im Angesicht der Machthaber.
Von der Inschrift ist nur knapp die Hälfte des Textes erhalten, und doch handelt es sich um eine der längsten lateinischen Grabinschriften. Wir werden uns in der Übung mit den daraus sich ergebenden methodischen Schwierigkeiten beschäftigen. Vor allem aber wird es um die rechtlichen und faktischen Normen von Ehe- und Familienleben gehen, um die Handlungsspielräume einer Frau der weiteren Oberschicht und um die Liebe in Zeiten des Terrors. In der Übung lesen wir den lateinischen Text. Da es sich um eine historische Veranstaltung handelt, kommt es nicht auf perfektes Übersetzen an, allerdings auf richtiges. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters Kenntnisse der Epigraphik und der politischen Situation am Ausgang der Republik, dann zu jeder Stunde umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts und Studium der Literatur – und natürlich Freude an der Diskussion. Gute Lateinkenntnisse sind selbstverständlich.
Textgrundlage: Dieter Flach, Die sogenannte Laudatio Turiae. Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar (Texte zur Forschung 58), Darmstadt 1991.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr, #WueOnline
Die römische Armee der frühen und hohen Kaiserzeit besaß einen bis in die Neuzeit nicht wieder erreichten Grad an administrativer Organisation. Dieser schlug sich auch in einer Bürokratie nieder, die in ähnlicher Weise Schriftstücke produzierte, wie dies in einer modernen Armee der Fall ist. Die wenigen erhaltene Zeugnisse bieten faszinierende Einblicke in eine Organisation, deren Einkäufer sich, wie ein Papyrus aus Ägypten belegt, Quittungen in vierfacher Ausfertigung ausstellen ließen. Die Übung gibt einen Überblick über Organisation und Struktur der römischen Armee der frühen und hohen Kaiserzeit und führt anhand zentraler Quellenstücke in die wichtigen Hilfsdisziplinen der Papyrologie und der Epigraphik ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, 16 bis 18 Uhr
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Vorlesungszeit - Beginn am: 12. April 2021 (15. KW)
Donnerstag, von 10 bis 12 Uhr
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr
Als Folge der Usurpation des Carausius entstand gegen Ende des 3. Jh. das sogenannte Britannische Sonderreich, das sich auf die Britannischen Provinzen sowie auf die Provinz Gallia Belgica erstreckte; unter Carausius und seinem Nachfolger Allectus hatte es rund ein Jahrzehnt bestand, ehe es schließlich 296 von Constantius Chlorus in der seit der Invasion des Kaisers Claudius vermutlich größten amphibischen Operation der römischen Geschichte zurückerobert wurde.
Das Seminar wird die Hintergründe der Usurpation, die Hinterlassenschaften des Sonderreiches, insbesondere seine Numismatik, sowie das dramatischen Ende in den Blick nehmen. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 16 bis 18 Uhr
Im Zweiten Punischen Krieg erreicht die Auseinandersetzung zwischen Rom und Karthago einen Höhepunkt. Insbesondere der Zug des Hannibal hinterläßt im kollektiven Gedächtnis der römischen Gesellschaft bleibende Eindrücke; die katastrophale Niederlage der Römer bei Cannae wird bis zum Ende der Antike gleichsam als Meßlatte für die Größe einer militärischen Niederlage herangezogen. Zugleich entfalteten die Operationen des karthagischen Feldherren eine bis in die Gegenwart andauernde Wirkungsgeschichte.
Im Mittelpunkt des Seminars, das über den Rahmen des Hannibalzuges hinaus auch auf den spanischen und afrikanischen Kriegsschauplatz blicken wird, stehen neben dem eigentlichen Kriegsverlauf auch die Vor- und Rezeptionsgeschichte des Konfliktes.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 12 bis 14 Uhr
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr
M. Aurelius Antoninus, besser bekannt als Caracalla, regierte das Römische Reich von 211 bis 217. Er war der Sohn des Septimius Severus, der sich in einem langen und blutigen Bürgerkrieg gegen mehrere Konkurrenten als Kaiser durchgesetzt hatte (193–197). Schon früh proklamierte er seinen Erstgeborenen als Nachfolger. Ein Besuch der Familie in Alexandria am Grab Alexanders des Großen brachte bei dem jungen Severus-Sohn die entscheidende Wende: Von nun an sah er sich als Reinkarnation Alexanders. Nach seines Vaters Tod ermordete er seinen als Mitkaiser bestimmten Bruder Geta und verlieh allen im Römischen Reich lebenden Menschen durch die constitutio Antoniniana das römische Bürgerrecht. Als Feldherr versuchte er, seinem Vorbild durch einen Feldzug gegen die Parther nachzueifern, auf dem er jedoch ermordet wurde. Trotz seiner negativen Beurteilung durch die Quellen und in der Nachwelt setzte er die Politik seines Vaters konsequent fort und trug so zur Transformation des Imperium Romanum bei.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr
Als Alexander der Große im Jahr 323 v. Chr. verstarb, hinterließ er ein Reich, das sich von Griechenland über Ägypten bis an den Indus erstreckte, aber keinen Nachfolger. Die „Reichsordnung von Babylon“ sah vor, dass sein Bruder und nominell das noch ungeborene Kind der Rhoxane die Herrschaft übernehmen sollten. Um die Einheit des Reiches zu gewährleisten, wurde mit Perdikkas ein „Reichsverweser“ eingesetzt. Doch schon bald entspannen sich Kämpfe unter den Generalen Alexanders, den Diadochen, um die Macht. Spätestens als 306 der erste unter ihnen, Antigonos Monophthalmos, sich zum König proklamierte, war die Idee der Reichseinheit tot. Am Ende dieser durch dauernde Kriege und neue Koalitionen untereinander geprägten Epoche hatten sich jene drei Reiche herausgebildet, die das Zeitalter des Hellenismus prägen sollten: das der Ptolemäer in Ägypten, der Antigoniden in Makedonien und der Seleukiden im größten Teil des ehemaligen Alexanderreiches. Vor allem Ptolemaios I. und Seleukos I. trafen dabei auf starke indigene Traditionen und selbstbewusste Eliten, die sie bei der Ausübung ihrer Herrschaft zu berücksichtigen hatten.
Einführende Literatur:
Das Seminar bietet dem/der Studierenden die Möglichkeit, umfangreichere Sachverhalte aus dem Bereich der Alten Geschichte unter Anleitung und mit den fachspezifischen Hilfsmitteln und Methoden der Alten Geschichte aufzuarbeiten. Grundlage der Arbeit im Seminar ist die Kenntnis der in der Lektüreliste des Lehrstuhls für Alte Geschichte aufgeführten Quellentexte. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben werden, wird vorausgesetzt.
Freitag, 10 bis 12 Uhr
Im 7. und 6. Jh. v. Chr. trat das weite Teile Westkleinsiens dominierende Lyderreich unter den Königen der Mermnadendynastie intensiv mit der griechischen Welt in Kontakt. Von der Faszination der Griechen mit den Lydern zeugen dabei die zahlreichen Spuren, die die Lyder in der griechischen Literatur hinterlassen haben. Hierzu zählt insbesondere der sogenannte Lyder-Logos im Werk des Herodot, die Darstellung des Geschichte des letzten Mermnadenkönigs Krösus durch Herodot, die Krösus untrennbar mit unzählbarem Reichtum verbunden hat und eine lange, vielfältige Rezeptionsgeschichte angestoßen hat.
Im Mittelpunkt des Seminars sollen die Kontakte zwischen den Griechen und den Lydern und insbesondere die Darstellung der Lyder in den griechischen Quellen stehen; dazu wird eine eingehende Auseinandersetzung mit Herodot sowie mit den übrigen zentralen Zeugen notwendig sein.
Einführende Literatur:
Montag, 16 bis 18 Uhr
Die Entwicklung sowohl der griechischen als auch der modernen Geschichtsschreibung erfuhr wesentliche Impulse durch die beiden griechischen Historiker Herodot und Thukydides. In dem Seminar sollen die sehr unterschiedlichen Annäherungen beider Autoren an die Vergangenheit vor dem Hintergrund der heutigen Geschichtsschreibung analysiert und reflektiert werden.
Einführende Literatur:
Anschließend an wesentliche Momente in der Geschichte der Historiographie und/oder an aktuelle geschichtswissenschaftliche Diskurse werden in der Lehrveranstaltung Kompetenzen im Hinblick auf Probleme der fachwissenschaftlichen Theoriebildung bzw. Methodik und deren praktische Anwendung vermittelt. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Quellen bzw. Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben werden, wird vorausgesetzt.
Blockveranstaltung: Freitag, 16.04, Samstag, 17.04., Freitag 14.05., Samstag, 15.05., jeweils 9-17 Uhr
Nach dem Tod Alexanders des Großen zerfiel sein Großreich und mehrere seiner Feldherren, die sogenannten Diadochen, teilten sich das Herrschaftsgebiet untereinander auf. Das flächenmäßig größte dieser Diadochenreiche war das Seleukidenreich, das auf Seleukos I. Nikator zurückging. Im Rahmen des Seminars fokussieren wir uns auf das 2. Jahrhundert v. Chr., insbesondere auf den seleukidischen Herrscher Antiochos IV. Epiphanes sowie sein Verhältnis zur Provinz Judäa. Die judäisch-seleukidischen Beziehungen waren in dieser Epoche konfliktbeladen. Im Rahmen dieser Auseinandersetzungen gewann in Judäa eine Gruppe sukzessive an Einfluss: die Makkabäer. Deren Geschichte ist unter anderem im Ersten und Zweiten Makkabäerbuch überliefert.
In der interdisziplinär angelegten Veranstaltung untersuchen wir ausgewählte, einschlägige Quellentexte jeweils mit zwei methodischen Ansätzen: der historisch-kritischen und der narratologischen Methode. Die Veranstaltung findet im Blockformat statt. Die ersten beiden Sitzungen widmen sich der methodischen und inhaltlichen Einführung, die beiden übrigen Sitzungen sind für die Präsentationen der Studierenden mit anschließender Diskussion vorgesehen.
Einführende Literatur:
Montag, von 16 bis 18 Uhr
Bereits Herodot hielt in seinen Historien im 5. Jhd. v. Chr. fest, bei den Ägyptern handele es sich um das gottesfürchtigste aller Völker. Insbesondere in Alexandria treffen nach der Eroberung durch Octavian im Jahre 30 v. Chr. pharaonische, griechische, römische und nicht zuletzt jüdische Strömungen aufeinander. So verwundert es nicht, dass Alexandria als der Stadt, in der der Apostel Markus der Legende nach selbst die erste Gemeinde gründete, auf der religiös-politischen Landkarte der Spätantike eine Schlüsselposition einnehmen sollte. Ägypten gilt nicht nur als Wiege des Mönchstums – auch die im vierten und der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts amtierenden Nachfolger des Apostels Markus Athanasius, Theophilos und Kyrill prägten Kirche und Gesellschaft weit über Alexandria hinaus.
In der Übung sollen anhand einzelner Quellen die Anfänge, Entwicklung und Durchsetzung des Christentums in Alexandria nachvollzogen werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Kontingenz der Entwicklungen, also der Betrachtung alternativer oder in den Quellen wie der Geschichtsschreibung verschütteter Pfade. Greifbar werde diese unter anderem im Umgang mit religiöser Vielfalt, in der Antastbarkeit des monarchischen Episkopats und der Rolle der Laien.
Einführende Literatur:
Dienstag, 16 bis 16 Uhr
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Vorlesungszeit - Beginn am: 9. November 2020 (46. KW)
Freitag, von 16 bis 18 Uhr
Die römische Spätantike war eine äußerst spannende und facettenreiche Zeit, deren Geschichte und strukturelle Entwicklungen von starken Kaiserpersönlichkeiten wie Diokletian (284-305), Konstantin der Große (306-337), Theodosius I. (379-395) oder Justinian I. (527-565) geprägt worden sind. Zu den signifikanten Merkmalen der Epoche zählen etwa das Mehrkaisertum, die Trennung zwischen Militär- und Ziviladministration, der Ausbau Konstantinopels zur Kaiserresidenz, der Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion, die Kodifikation des Rechts sowie das verstärkte Eindringen ‚germanischer‘ Verbände auf den Boden des Imperium Romanum. Die Vorlesung bietet zunächst einen kurzen Überblick über die politische Geschichte der Zeit zwischen 284 und 565 und thematisiert dabei auch den Sinn solcher ‚Epochengrenzen‘. In einem zweiten Teil werden ausgewählte Aspekte der Epoche, z.B. das Leben in Rom und Konstantinopel, die Besonderheiten von Recht und Gesellschaft, die Bedeutung der Glaubensfragen, die Herrschaft der Ostgoten in Italien etc. vertieft.
Einführende Literatur:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Donnerstag, von 10 bis 12 Uhr
Das 4. Jahrhundert v. Chr. gilt in Athen als die Zeit der ‚vollendeten‘ Demokratie. Dennoch treten uns in der Überlieferung einzelne Persönlichkeiten entgegen, die auf die Politik ihrer Zeit einen enormen Einfluss ausgeübt haben sollen. Einer von ihnen war Demosthenes, der als Widersacher des makedonischen Königs Philipp II. im Kampf um die Hegemonialstellung und zuletzt auch die Unabhängigkeit Athens in die Geschichte eingegangen ist.
Im Zentrum des Seminars steht deshalb die Frage nach den Möglichkeiten einzelner Individuen, auf historische Prozesse einzuwirken. Diskutiert werden sowohl zeitgenössische Quellen als auch die spätere Rezeption des Demosthenes in Antike und Moderne. Das Ziel ist es, die Legendenbildung um den Staatsmann nachzuvollziehen und ggf. zu dekonstruieren. Neben außenpolitischen Aktivitäten Athens in der Zeit der großen Auseinandersetzung mit Makedonien wird auf diese Weise auch die Funktionsweise der athenischen Demokratie im 4. Jh. intensiv besprochen.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr
Die sog. Große Griechische Kolonisation führte zur Gründung zahlreicher, später bedeutender Städte auf Sizilien und in Unteritalien, die bereits in der Antike als "Großgriechenland" bezeichnet wurden. Im Mittelpunkt des Seminars, das die Geschichte von den ersten Gründungen bis zu den Punischen Kriegen in den Blick nehmen wird, werden dabei insbesondere Geschichte und Bedeutung von Syrakus sowie des griechisch-karthagischen Konfliktes im westlichen Mittelmeerraum stehen.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 12 bis 14 Uhr
Germanicus Iulius Caesar war ein Angehöriger der julisch-claudischen Dynastie und der berühmteste Feldherr seiner Zeit. Als Augustus im Jahr 4 n. Chr. seine Nachfolge zugunsten des Tiberius regelte, geschah dies nur unter der Maßgabe, dass dieser gleichzeitig Germanicus adoptierte. Er war somit der designierte Thronerbe. Im Jahr 17 n. Chr. wurde Germanicus nach einer mehrjährigen militärischen Kampagne in Germanien nach Rom zurückberufen. Dort feierte er einen pompösen Triumph. Die römische Öffentlichkeit, die den Thronfolger wegen seiner Volksnähe im höchsten Maße verehrte, lag ihrem Liebling zu Füßen. Bereits kurz darauf wurde er mit einem umfassenden imperium ausgestattet, das ihn rechtlich über die Provinzstatthalter stellte und lediglich jenem des Tiberius unterstand, und in den Orient entsandt. Dort sollte er die politischen Verhältnisse in den östlichen Provinzen ordnen. Keine zwei Jahre später fand er in der syrischen Metropole Antiocheia unerwartet den Tod. Die römische Bevölkerung verfiel daraufhin in einen Zustand beispielloser Trauer und klammerte sich an Verschwörungstheorien, die sich um eine angebliche Ermordung des Thronfolgers rankten. Der vermutete Drahtzieher hinter dem Komplott war kein Geringerer als der Kaiser selbst.
Das Seminar bietet einen Überblick über die Überlieferung zum Aufenthalt des Germanicus im Orient sowie zu den Umständen und Folgen seines Todes. Die Veranstaltung führt zudem allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Montag, von 8 bis 10 Uhr
„Wohl aber waren wir in Frömmigkeit und Religiosität und in Hinsicht auf das eine Wissen, dass durch das Walten der Götter alles bestimmt und geleitet wird, allen Völkern und Nationen überlegen.“ So erklärte Cicero den römischen Siegeszug, obwohl sie ihren Gegnern an Zahl und Voraussetzungen nicht überlegen gewesen seien. In dieser exakten Beachtung der von den Göttern gesetzten Normen vor einer Kriegserklärung, dem Konzept des „bellum iustum“, lag der römische Erfolg begründet. Wenn also der Krieg durch göttlichen Willen legitimiert war, wie war dann mit Rückschlägen umzugehen?
Anhand ausgewählter Beispiele soll erarbeitet werden, wie Niederlagen in den Quellen beschrieben und in welcher Weise verantwortliche Personen als „Sündenböcke“ konstruiert wurden. Darüber hinaus ist auch zu fragen, welche Ursachen die Niederlagen hatten und ob die Verantwortlichen tatsächlich Fehler begingen, die hätten vermieden werden können.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr
„Wohl aber waren wir in Frömmigkeit und Religiosität und in Hinsicht auf das eine Wissen, dass durch das Walten der Götter alles bestimmt und geleitet wird, allen Völkern und Nationen überlegen.“ So erklärte Cicero den römischen Siegeszug, obwohl sie ihren Gegnern an Zahl und Voraussetzungen nicht überlegen gewesen seien. In dieser exakten Beachtung der von den Göttern gesetzten Normen vor einer Kriegserklärung, dem Konzept des „bellum iustum“, lag der römische Erfolg begründet. Wenn also der Krieg durch göttlichen Willen legitimiert war, wie war dann mit Rückschlägen umzugehen?
Anhand ausgewählter Beispiele soll erarbeitet werden, wie Niederlagen in den Quellen beschrieben und in welcher Weise verantwortliche Personen als „Sündenböcke“ konstruiert wurden. Darüber hinaus ist auch zu fragen, welche Ursachen die Niederlagen hatten und ob die Verantwortlichen tatsächlich Fehler begingen, die hätten vermieden werden können.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr
Das Reich der Perser, begründet um die Mitte des 6. Jh. v. Chr. von Kyros dem Großen, kann als erstes Weltreich der Geschichte gelten. Es ersteckte sich von Kleinasien über Ägypten bis nach Indien. Während für die Griechen die Perserkriege ein identitätsstiftendes Ereignis waren, stellten sie für den Perserkönig nur eine Niederlage an der Peripherie dar. Zwar zeigte der „Zug der Zehntausend“ (401/399) die Schwäche des Reiches, doch stimmt der Eindruck von einem „Koloss auf tönernen Füßen“ nicht. Der Untergang des Reiches durch den Eroberungszug Alexanders des Großen kam völlig überraschend. Zwischen Persern und Griechen bestand ein reger kultureller Austausch, es wurde persischer Lebensstil adaptiert, und Griechen standen als Söldner, Künstler oder Ärzte in persischen Diensten.
Neben der oft stereotypen griechischen Überlieferung (Herodot, Ktesias) stehen zahlreiche indigene Quellen zur Verfügung, die über Verwaltung, Hofleben und Kultur Auskunft geben.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 12 bis 14 Uhr
In der Spätantike änderten sich die Rahmenbedingungen der Herrschaft im römischen Reich: Der Aufstieg des Christentums, gesellschaftliche und soziale Wandlungsprozesse sowie Herausforderungen im Inneren und an den Grenzen schufen neue Voraussetzungen, auf welche die römischen Kaiser reagieren mussten.
Im Rahmen des interdisziplinär ausgerichteten Seminars wollen wir aus archäologischer und althistorischer Perspektive nachvollziehen, wie sich dies in der Repräsentation der Herrscher niederschlug. Anhand von literarischen und bildlichen Quellen werden wir untersuchen, welche Erwartungen in der Spätantike an einen römischen Kaiser gestellt wurden und wie sich dies auf seine Darstellung auswirkte. Dabei werden wir auch Kontinuitäten und Brüche, die sich in den Herrscherbildern finden lassen, gegenüber früheren Zeiten herausarbeiten.
Einführende Literatur:
Montag, 16 bis 18 Uhr
Das Römische Reich, das von Gibraltar bis nach Mesopotamien, von Afrika bis nach Britannien reichte, umfasste viele verschiedene Ethnien und Kulturen. Nach der Phase ihrer Eroberung mussten die Unterworfenen ihre Stellung in diesem Herrschaftsterritorium neu verorten und ihre Beziehung zu den Eroberern neu gestalten. In dem Seminar werden die dabei sichtbaren Akkulturationsprozesse und -konflikte unter politischen, kulturell und sozialen Aspekten erörtert und vor allem auch die Anwendbarkeit postkolonialer Theorien auf den antiken Kontext diskutiert.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz, Raum 3.31 (Dienstzimmer Pfeilschifter)
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Hinweise: Persönliche Anmeldung beim Dozenten; weitere Informationen zum Oberseminar auch auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Mittwoch, von 10 bis 12 Uhr
Humor war ein fester Bestandteil der griechisch-römischen Zivilisation. So lachten die Hellenen über die Komödien des Aristophanes und Menander, die Römer amüsierten sich über die zotigen Stücke des Plautus. Auch in höchsten intellektuellen Kreisen war Humor keineswegs verpönt, wie die Spottgedichte und Satiren von Horaz oder Juvenal beweisen. Wie wichtig Heiterkeit im Alltag war, belegen antike Witzsammlungen, die Anekdoten und Scherze für die abendliche Unterhaltung bereitstellten. Aufgrund dieses Befunds wollen wir uns der Antike in der Übung einmal nicht über die ernsten Werke eines Thukydides, Cicero oder Tacitus nähern. Stattdessen werden wir untersuchen, was für die Griechen und Römer als „witzig“ galt und was dies wiederum insgesamt über die antiken Gesellschaften aussagen kann.
Einführende Literatur:
Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme, Referat mit Thesenpapier (sowie ggf. schriftliche Hausarbeit).
Donnerstag, von 14 bis 16 Uhr
In der öffentlichen Kommunikation nahm die Rhetorik in der Antike eine besonders wichtige Stellung ein. Erste Reden finden sich schon in den homerischen Epen, für die athenische Demokratie galt das Ideal der Isegorie (Redefreiheit) und auch in Rom waren Reden im Senat, in der Volksversammlung oder vor Gericht ein probates Mittel der politischen Auseinandersetzung. In der Übung wird die Entwicklung der Redekunst exemplarisch nachvollzogen. Dabei werden sowohl antike Autoren konsultiert, die sich mit der Rhetorik als Kunstform auseinandergesetzt haben (z.B. Aristoteles, Quintilian), als auch einzelne erhaltene Reden analysiert. Wir erfahren, warum Herrscher bewundert, gehörnte Ehemänner bemitleidet, perfide Mörder bestraft oder leichtlebige Damen gefürchtet werden sollten. Das Ziel ist es, diese Quellengattung und ihre Wirkungsweise besser kennenzulernen. Kenntnisse des Altgriechischen und/oder Lateinischen sind dabei von Vorteil, aber nicht obligatorisch.
Einführende Literatur:
W. Stroh, Die Macht der Rede. Eine kleine Geschichte der Rhetorik im alten Griechenland und Rom, Berlin 2011.
Hinweise: Latein- sowie Griechischkenntnisse sind von Vorteil; nähere Informationen zum Inhalt der Übung auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Leistungsnachweis: Referat und Thesenpapier (sowie ggf. schriftliche Hausarbeit) oder Klausur.
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 14 bis 16 Uhr – Philosophiegebäude, Hörsaal 4 (Hubland Süd)
Die beiden Epen Homers, Ilias und Odyssee, sind zwei faszinierende Texte, die aufgrund ihrer literturgeschichtlichen Bedeutung herausragen, aber auch eine eminent wichtige historische Quelle für die Zeit von ca. 1200 bis 700 v. Chr. darstellen. In dem Seminar stehen neben der inhaltlichen Erschließung der beiden Werke vor allem folgende Aspekte im Vordergrund: Die homerische Frage, die homerische Gesellschaft, Sprache und narrative Kompositionstechnik, Götter- und Menschenbild, Rezeption. Obwohl sich diese Vorlesung vor allem an Historiker wendet, ist sie auch für Studierende anderer Fächer wie der Klassischen Philologie oder der modernen Philologien als Einführung in diesen Bestseller der Weltliteratur geeignet.
Einführende Literatur:
Schaffen Sie sich unbedingt eine deutsche Übersetzung beider Werke an (oder einen zweisprachigen Text, sofern sie Griechisch können), z.B. Ilias, übers. v. W. Schadewaldt, Odyssee: übers. v. W. Schadewaldt oder K. Steinmann. Weitere Literatur wird dann während der Veranstaltung vorgestellt und bekanntgegeben.
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Montag, von 10 bis 12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Noch das annehmbarste an Claudius’ Herrschaft (41-54 n. Chr.) war für die antiken Schriftsteller, daß sein Vorgänger Caligula hieß und sein Nachfolger Nero – zwei Scheusale auf dem Thron, hinter deren Exzessen Claudius weit zurückblieb. Ansonsten gab es nicht viel Gutes zu sagen: Der Kaiser kam schon äußerlich als Jammergestalt daher, er war freßsüchtig, wankelmütig, leicht lenkbar von Ex-Sklaven und Frauen und zu allem Überfluß ein verschrobener Büchernarr. In der Moderne hat man unterschiedlich über ihn geurteilt, und es hat auch am Vorwurf des Antisemitismus nicht gefehlt. Insgesamt hat sich aber eine positivere Meinung über ihn durchgesetzt. Eine Auseinandersetzung mit ausgewählten Aspekten seiner Regierungszeit soll dazu anleiten, sich ein eigenes Urteil über Claudius zu bilden. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Ein Hilferuf einer befreundeten Stadt auf Sizilien veranlaßte die Athener 415 v. Chr. dazu, eine gewaltige Kriegsflotte auszurüsten. Diese sollte die gemeinsamen Feinde, vor allem Syrakus, bezwingen und so deren Vereinigung mit Sparta vereiteln, das die athenische Stellung vernichten wollte. Vernichtet wurde dann aber die athenische Flotte, eine der größten Katastrophen der antiken Kriegsführung, die den Niedergang der athenischen Großmacht einläutete. So bewirkte die Sizilische Expedition genau das, was sie verhindern wollte. Die Spartaner hatten nämlich Athen keineswegs nach der Herrschaft getrachtet, erst dessen Machtdemonstration in Sizilien trieb sie dazu. So stellt das Flottendebakel vor Syrakus das klassische Beispiel aus der Antike für Argwohn und Hybris einer Großmacht dar – eine unheilvolle, aber gar nicht so seltene Kombination in der Weltgeschichte. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Quellengrundlage: Thukydides, Der Peloponnesische Krieg. Übersetzt und herausgegeben von Helmuth Vretska und Werner Rinner (Universal-Bibliothek 1808), Stuttgart 2000 [für 18,80 € in jeder Buchhandlung erhältlich]
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Aus dem Chaos des Vierkaiserjahres ging mit Vespasian der Begründer der Flavierdynastie als neuer Kaiser hervor. Die Aufgaben, vor denen er im Herbst des Jahres 69 stand, waren gewaltig: das Reich hatte nicht nur durch einen viele Monate dauernden Bürgerkrieg hinter sich, im Rahmen dessen es zu erheblichen Kampfhandlungen gekommen war, auch in Rom selbst war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und sogar zum Brand des Kapitols gekommen; dazu hatten die militärischen Anstrengungen des Vierkaiserjahres die kaiserliche Schatulle stark beansprucht, und Vespasian fehlte - abgesehen von seinem Sieg im Bürgerkrieg - jede dynastische Legitimation. Trotzdem gelang es ihm innerhalb weniger Jahre, seine Herrschaft so zu festigen, daß bei seinem Tod im Jahr 79 die Übernahme der Herrschaft durch seinen Sohn Titus völlig außer Frage stand. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die verschiedenen Maßnahmen, mit denen Vespasian seine Herrschaft konsolidierte. Daneben führt das Seminar allgemein in Methoden und Arbeitsinstrumente der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Freitag, von 8 bis 10 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Antiocheia war der Sitz des Statthalters der Provinz Syria und die bedeutendste Großstadt im Osten des Imperium Romanum: Als ehemalige Hauptstadt des Seleukidenreichs war sie seit der Eingliederung in das Römische Reich durch Cn. Pompeius nicht nur ein zentraler Handelsknotenpunkt, sondern fungierte auch als Residenzstadt für Kaiser oder Angehörige der kaiserlichen Familie, wenn Feldzüge an der östlichen Reichsgrenze durchgeführt wurden. Die Veranstaltung wird sich insbesondere der spätantiken Periode Antiocheias widmen. Die Spätantike stellte ein Zeitalter der Transformation dar – neben zunehmenden außenpolitischen Herausforderungen markierte auf der imperialen Ebene vor allem der rapide Aufstieg des Christentums eine Zäsur. Der Fokus des Seminars wird auf ausgewählten Schlüsselereignissen der Stadtgeschichte, der Entwicklung der Beziehungen zur imperialen Repräsentanz und verschiedenen lokalen Gruppen liegen, insbesondere den christlichen und jüdischen Gemeinden. Die Veranstaltung führt zudem allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Am Ende des 2. Jh. v. Chr. gerieten die Römer erstmals mit Germanen in Berührung; durch Caesars Eroberung Galliens wurden sie an der Rheingrenze direkte Nachbarn. Der Versuch des Augustus, Germanien bis zur Elbe in eine Provinz zu verwandeln, scheiterte mit der Niederlage des Varus 9 n. Chr. Die Eroberung rechtsrheinischen Gebietes unter den Flaviern (69–96) führte zur Errichtung des Obergermanisch-Rätischen Limes. Die schweren Kämpfe unter Mark Aurel (161–180) im Donauraum sind bereits Vorboten der späteren Völkerwanderung; im 3. Jh. bildeten sich zudem neue Stammeskonföderationen wie Alamannen und Franken. Als letzter Kaiser unternahm Maximinus Thrax 235 einen tief nach Germanien führenden Feldzug (Harzhorn-Ereignis). Doch neben den Kämpfen gab es einen intensiven kulturellen Austausch, der zur „Romanisierung“ der grenznahen Germanen führte. Im 4. und 5. Jh. dominierten dann germanische Föderaten und Heermeister das römische Militär.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Im Alter von nur zehn Jahren bestieg 395 Honorius nach dem Tod seines Vaters Theodosius’ I. den Thron im Westteil des Römischen Reiches (bis 423), während sein älterer Bruder Arcadius (bis 408) den Ostteil regierte. Honorius’ Herrschaft stand unter dem Einfluss des germanischen Heermeisters Stilicho bis zu dessen Sturz im Jahr 408. Das folgenreichste Ereignis unter Honorius stellte Roms Plünderung durch die Westgoten unter Alarich dar (410). Im Allgemeinen gilt der Kaiser als schwach und von seiner Umgebung beherrscht, weswegen er als Beispiel für das spätantike Phänomen der „Kinderkaiser“ (W. Hartke) angesehen wird. Es gilt jedoch zu fragen, inwieweit die sich unter Honorius abspielenden Ereignisse Ausdruck von Schwäche der Zentralgewalt sind oder eher Entwicklungen zugeschrieben werden sollten, die lange vorher ihren Ausgang nahmen und kaum noch signifikant beeinflusst werden konnten. Exemplarisch lassen sich auch die Strukturen des spätantiken Kaiserhofes analysieren.
Einführende Literatur:
Das Seminar bietet dem/der Studierenden die Möglichkeit, umfangreichere Sachverhalte aus dem Bereich der Alten Geschichte unter Anleitung und mit den fachspezifischen Hilfsmitteln und Methoden der Alten Geschichte aufzuarbeiten. Grundlage der Arbeit im Seminar ist die Kenntnis der in der Lektüreliste des Lehrstuhls für Alte Geschichte aufgeführten Quellentexte. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben werden, wird vorausgesetzt.
Dienstag, von 10 bis 12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Alle Menschen trifft der Tod. Wie sie mit dieser Begegnung umgehen, fällt allerdings unterschiedlich aus, von Individuum zu Individuum, von Gesellschaft zu Gesellschaft. Das Seminar widmet sich den Griechen von Homer bis zum Hellenismus. Einmal geht es um die Vorstellung vom Tod. Ist er nur zu erwarten oder zu fürchten, was geschieht im Moment des Todes, wie sieht das Jenseits aus? Zum anderen und vor allem steht die Reaktion der Lebenden im Mittelpunkt: die unmittelbare Bewältigung des Verlusts und der Ausschluß des Verstorbenen aus der Gemeinschaft (Trauer, der Umgang mit dem Leichnam, Bestattungsrituale, Leichenreden), die langfristige Memorierung durch die Angehörigen (das Grab, der Totenkult, Grabinschriften), die praktische Regelung durch die Gesellschaft (Anlage von Friedhöfen, Bekämpfung von Grabluxus, Seuchenhygiene, Pflicht zur Bestattung).
Einführende Literatur:
Montag, 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Gender Studies stellen mittlerweile einen wichtigen Bereich der Geschichtswissenschaft dar. Das Seminar behandelt die Frage nach der Lebenssituation und Stellung der Frauen von der römischen Republik bis zur Spätantike durch alle Gesellschaftsschichten hindurch. Im Vordergrund stehen gleichermaßen bekannte Frauenpersönlichkeiten wie die „anonyme Frau“ in der Stadt Rom und in den Provinzen. Dabei soll ihre Rolle in den unterschiedlichsten Lebensbereichen (Familie, Politik, Wohltätigkeit, Geschäftsleben, Prostitution, Religion etc.) beleuchtet werden. Das Ziel ist es vor allem, den rechtlichen Status der Frau der sozialen Wirklichkeit gegenüberzustellen und diese zu diskutieren.
Einführende Literatur:
Montag, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz, Raum 3.31 (Dienstzimmer Pfeilschifter)
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Hinweise: Persönliche Anmeldung beim Dozenten; weitere Informationen zum Oberseminar auch auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Mittwoch, von 10 bis 12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Die knappe Schrift De vita Iulii Agricolae ist wahrscheinlich Tacitus’ erstes Buch, er veröffentlicht es bald nach der Ermordung Domitians 96 n. Chr. Tacitus läßt seinen Schwiegervater im besten Licht erscheinen: Der Statthalter Agricola vollbringt in vorbildlicher römischer Tradition große Taten in Britannien – gleichzeitig erhalten wir eine Einführung in Land, Leute und Eroberung der Insel –, er ist ein Muster an Bescheidenheit, und er macht sich nicht gemein mit dem Tyrannen. Das ist nämlich Tacitus’ Hauptproblem: Agricola hat Karriere unter dem mittlerweile geächteten Domitian gemacht. Doch man muß nicht Widerstandskämpfer sein, um in der Diktatur seine Integrität zu wahren, oder, in Tacitus’ Formulierung, „auch unter schlechten Fürsten können große Männer leben“ (Agricola 42,4). Wie immer bei Tacitus fehlt es nicht an Grautönen, Ambivalenzen, Stolpersteinen. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters einen guten Informationsstand über Tacitus und über die Herrschaft Domitians, dann zu jeder Stunde eine umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts und Studium der Literatur –, vor allem aber Freude an der intellektuellen, gern kontroversen Auseinandersetzung. Gute Lateinkenntnisse setze ich voraus.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.36 Bibliothek)
Die Griechische Geschichte beginnt in der Bronzezeit mit dem Auftreten der sogenannten mykenischen Palastzivilisation. Die Übung wird diese sowie ihre Beziehungen zu Nachbarzivilisationen in den Blick nehmen; ein Schwerpunkt wird dabei auf der Auseinandersetzung mit den Linear-B-Texten liegen, bei denen es sich um die ältesten erhaltenen griechischen Sprachzeugnisse und damit die ersten Textquellen der Alten Geschichte handelt.
Einführende Literatur:
Hinweise: Griechischkenntnisse sind von Vorteil
Mittwoch, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Residenz, 3.36 (Bibliothek)
In der Übung wird die wissenschaftliche Nutzung von lateinischen und griechischen Inschriften vermittelt. Die Studierenden sollen sich zunächst mit den Methoden der Grundwissenschaft Epigraphik vertraut machen. Anhand ganz unterschiedlicher Inschriftengattungen, wie Weihungen, Grabinschriften, Ehrungen, Militärdiplome, Gesetzestexte etc., wird alsdann die Rolle der Inschriften als Medien im antiken Alltagskontext diskutiert. Ausgewählte Texte werden (in Übersetzungen) besprochen und in Hinblick auf althistorische Fragestellungen ausgewertet.
Einführende Literatur:
Hinweise: Latein- sowie ggf. Griechischkenntnisse sind von Vorteil
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 14 bis 16 Uhr – Philosophiegebäude, Hörsaal 4 (Hubland Süd)
Das 4. Jh. v. Chr. galt in der althistorischen Forschung lange als eine Zeit der Krise oder als eine Epoche des Niedergangs, die als Übergangs- oder Umbruchsphase das Ende der Polis und den Beginn der hellenistischen Staatenwelt einläutete. Und obwohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieses Bild in den letzten Jahren immer wieder in Frage stellen und die fortdauernde Vitalität der Polis im 4. Jh. betonen, wird die „spät-„ bzw. „nachklassische Zeit“ in Forschung und Lehre noch immer stiefmütterlich behandelt. Die Vorlesung soll den Studierenden einen Überblick über die griechische Geschichte des 4. Jh. v. Chr. vermitteln. Auf Grundlage neuester Forschungsergebnisse werden die Besonderheiten der Epoche diskutiert sowie insbesondere am Beispiel Athens Kontinuitäten herausgearbeitet und Veränderungen vorgestellt, mit denen die Griechen auf die spezifischen Herausforderungen der Zeit reagierten.
Einführende Literatur:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar vermittelt allgemeine Kenntnisse zur Alten Geschichte, bietet anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über die fachspezifischen Hilfsmittel und Methoden der Alten Geschichte und zeigt die Interdependenzen mit anderen geisteswissenschaftlichen Teildisziplinen auf.
Dienstag, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Im siebten und sechsten Jahrhundert v. Chr. kämpften in den meisten griechischen Gemeinwesen mächtige Männer um die Herrschaft. Diejenigen, denen es gelang, sich durchzusetzen, nennt die Forschung Tyrannen. In Athen trat dieser Fall 546 mit dem Putsch des Peisistratos ein. Das Regime des Tyrannen glich dem eines modernen Diktators nur von Ferne, doch gemeinsam ist beiden die Konzentration der Herrschaftsmittel in einer Hand. Trotzdem wird die Tyrannis des Peisistratos und seiner Söhne von einigen als wichtige Phase in der Ausbildung des athenischen Staates gesehen, ja sogar als unverzichtbare Vorstufe für die Entstehung der Demokratie im fünften Jahrhundert. Den Gründen für diese auf den ersten Blick widersinnige Einschätzung widmet sich die Lehrveranstaltung. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 14 bis 16 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Die aus den Reformen des Augustus hervorgegangene römische Armee der frühen Kaiserzeit zählte nur zu den leistungsfähigsten militärischen Organisationen der Vormoderne. Daneben gab sie auch wichtige Impulse in die römische Gesellschaft hinein. Im Mittelpunkt des Seminars werden daher neben der Auseinandersetzung mit Struktur und Einsatz der Armee auch die Interaktion mit der Zivilbevölkerung sowie die Rolle der Armee in den politischen Prozessen der frühen und hohen Kaiserzeit stehen.
Einführende Literatur:
Mittwoch, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Vom ersten direkten Kontakt der Römer mit Britannien im Jahr 55 v. Chr. bis zum Ende römischer Herrschaft in Nordwesteuropa zu Beginn des 5. Jh. entfaltete sich eine über 400 Jahre währende Geschichte römischer Herrschaft in Britannien. Das Seminar nimmt diese Geschichte eingehender in den Blick, wobei neben ereignisgeschichtlichen Fragestellungen auch die heute noch greifbaren Hinterlassenschaften der Römer im Mittelpunkt der Betrachtung stehen werden.
Einführende Literatur:
Montag, von 12 bis 14 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Das Seminar beleuchtet die Entwicklungen in Hellas im Anschluss an die Perserkriege und widmet sich dabei insbesondere der Vorgeschichte und dem Ablauf des Peloponnesischen Krieges. Im Zentrum steht die Frage, warum sich das Verhältnis zwischen den beiden Hegemonialmächten Athen und Sparta so sehr verschlechterte, dass es schließlich zur Eskalation kam. Welche Faktoren beeinflussten die Entscheidungen der beteiligten Akteure und waren auf diese Weise ausschlaggebend für den Ausbruch des – in den Worten des antiken Historikers Thukydides – „größten Kriegs aller Zeiten“? Neben den Ursachen und Gründen des Konflikts sollen auch die Dynamiken sowie die Auswirkungen auf die einzelnen Poleis sowie den griechischen Raum insgesamt betrachtet und analysiert werden. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 12 bis 14 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Obwohl der Triumvir M. Antonius (um 84–30) zu den bedeutendsten Römern der späten Republik zählte, stand er zeit seines Lebens im Schatten Anderer: Zuerst seines Vorbilds Caesar, dann der ägyptischen Königin Kleopatra und schließlich seines Rivalen Oktavian. Dabei schien es, dass Antonius nach Caesars Ermordung zum bestimmenden Mann der damaligen Zeit avancieren könnte. Unter seiner Führung wurden die Caesarmörder besiegt, ihm fiel der Osten des Imperium Romanum mit ungeheuren Ressourcen und weitgehender Gestaltungsfreiheit zu. Seine Liaison mit Kleopatra jedoch wusste Oktavian geschickt als Bild eines Mannes zu präsentieren, dessen Hörigkeit gegenüber „der Hure vom Nil“ römische Interessen verrate. Vollends manifestieren konnte sich Oktavians Sicht nach seinem Sieg bei Actium und dem Suizid Antonius’ und Kleopatras. Ziel des Seminars ist es, trotz dieser negativen Überlieferung Antonius’ Ziele und Leistungen sowie seine, seit jeher umstrittene Beziehung zu Kleopatra neu zu bewerten; außerdem ist Oktavians Selbstbild zu hinterfragen.
Einführende Literatur:
Donnerstag, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
M. Aurelius Antoninus: Wohl kaum ein römischer Kaiser (218–222) verdient den Ruf eines Skandalherrschers mehr. In den Quellen mischen sich Fakten mit Fiktion: Da ist zum einen sein Auftreten als Hohepriester seines Heimatgottes, dem er seinen heute üblichen Namen verdankt, oder die Heirat mit einer Vestalin, zum anderen die angebliche Ämtervergabe nach Größe der Genitalien, Pläne für eine Geschlechtsumwandlung oder das Betreiben eines Bordells im Palast. Diese Überschreitungen römischer Normen, gipfelnd in der Installation Elagabals als Oberhaupt des römischen Pantheons, führten zur Verzerrung seiner Person in der Überlieferung. Das Seminar will daher seine Herrschaft in die Severerzeit einordnen, die Gründe des Aufstiegs analysieren sowie ein unvoreingenommenes Bild von ihm und seiner Regierung zeichnen; zu berücksichtigen ist auch die Bedeutung orientalischer Kulte in Rom.
Einführende Literatur:
Das Seminar bietet dem/der Studierenden die Möglichkeit, umfangreichere Sachverhalte aus dem Bereich der Alten Geschichte unter Anleitung und mit den fachspezifischen Hilfsmitteln und Methoden der Alten Geschichte aufzuarbeiten. Grundlage der Arbeit im Seminar ist die Kenntnis der in der Lektüreliste des Lehrstuhls für Alte Geschichte aufgeführten Quellentexte. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben werden, wird vorausgesetzt.
Dienstag, von 10 bis 12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Der Höhepunkt im Leben eines römischen Politikers war der Triumphzug durch die Straßen der Hauptstadt, inmitten von fröhlichen Soldaten, gebundenen Feinden und reichster Beute, umjubelt von der begeisterten Bevölkerung am Straßenrand. Es ist bezeichnend für die römische Kultur, daß der militärische Sieg über den Feind in der Normenhierarchie höher stand als die Wahl in die höchsten Ämter. Im Seminar geht es um den Ablauf des Zuges bis hin zum Opfer auf dem Kapitol, aber auch um alles drum herum: Wie entstand der Triumphzug? Was waren die Voraussetzungen? Wer gestattete ihn? Wie wurde das Spektakel eines Tages für die Ewigkeit aufbereitet? Vor allem: Wie veränderte sich der Triumph? Denn nicht nur in der Republik, sondern auch in der Kaiserzeit und in der Spätantike, ja darüber hinaus stellte er das größte Staatsschauspiel des römischen Imperiums dar.
Einführende Literatur:
Montag, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Als die Perser zu Beginn des 5. Jh. v. Chr. Richtung Griechenland zogen, schlossen sich einige Poleis im sogenannten Hellenenbund zusammen, um ihre Heimat(en) gemeinsam gegen die Invasoren aus dem Osten zu verteidigen.Erstaunlicherweise ging dieser Plan auf: Unter der Führung Spartas und insbesondere aufgrund der Flottenstärke Athenskonnten die Perser nach anfänglichen Rückschlägen besiegt und so zurückgedrängt werden. Dieser Erfolg beeinflusstenachhaltig die Verhältnisse in Hellas. Im Seminar wollen wir nachvollziehen, welche Auswirkungen der Sieg über die Perserkonkret in Griechenland entfaltete und ob bzw. inwiefern mit den Perserkriegen etwas Neues begann. Auf diese Weise wollenwir zugleich herausarbeiten, wodurch die „klassische Zeit“ gekennzeichnet war.
Einführende Literatur:
Montag, von 10 bis 12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Eine der Hauptquellen für die frühe Kaiserzeit in Rom ist das Geschichtswerk des römischen Historikers Tacitus, der in seiner Darstellung die Entwicklung der neuen Regierungsform meisterlich skizziert, kommentiert und kritisiert. Anhand dieser Quelle sollen wichtige Ereignisse im 1. Jh. n. Chr. nachvollzogen, aber auch über die Darstellung von Ereignissen in historiographischen Werken generell diskutiert werden.
Einführende Literatur:
Das Hauptseminar von PD Dr. Felix K. Maier (Tacitus) beginnt erst am 28.10.2019
Montag, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.31)
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Hinweise: Persönliche Anmeldung beim Dozenten; weitere Informationen zum Oberseminar auch auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Mittwoch, von 10 bis 12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Gallia est omnis divisa in partes tres . . . In der Übung lesen wir tatsächlich den Anfang von Caesars Gallischem Krieg, die von Generationen gefürchtete Eingangslektüre im Lateinunterricht. Wir tun es im Original, weil nicht eine Übersetzung, sondern allein der lateinische Text valide Erkenntnisse über Autor, Epoche und Gegenstand erlaubt. Es handelt sich um eine historische Übung, deswegen kommt es nicht auf perfektes Übersetzen an (allerdings auf richtiges), und es wird auch nicht um die letzte Feinheit von Caesars Genitiv gehen. In den 42 Seiten des ersten Buches, die das Jahr 58 v. Chr. behandeln, geht es um das Ausgreifen des neuen Prokonsuls Caesar in das freie Gallien, zunächst in einem Feldzug gegen die wandernden Helvetier, dann in der Auseinandersetzung mit dem germanischen Anführer Ariovist. Was erfahren wir über die Völker am Nordrand der mediterranen Welt? Wie sah römische Diplomatie und Kriegführung aus? Warum tat Caesar überhaupt, was er tat, und wie gelang es ihm, seine Intervention als zwangsläufig erscheinen zu lassen? Damit ist das Hauptproblem berührt: Wie sehr kann man einem Text vertrauen, dessen Protagonist mit dem Verfasser übereinstimmt? In der Übung versuchen wir daher methodische Regeln für die Beurteilung des Quellenwerts aufzustellen. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters Kenntnisse der politischen Situation um 58, dann zu jeder Stunde umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts und Studium der Literatur – und natürlich Freude an der Diskussion. Gute Lateinkenntnisse sind selbstverständlich.
Einführende Literatur:
Dienstag, von 12 bis 14 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Die Themen und Ergebnisse geschichtswissenschaftlicher Untersuchungen werden immer auch von der Zeit geprägt, in der sie entstehen. Besonders eindrucksvoll lässt sich dies in der Zeit des Nationalsozialismus beobachten, als viele Historikerinnen und Historiker sich eifrig bemühten, ein neues Geschichtsbild im Sinne des Regimes zu entwerfen. Im Rahmen der Übung wollen wir anhand ausgewählter Textbeispiele und einzelner Biographien von Gelehrten aus dem Bereich der Alten Geschichte nachzeichnen, wie die nationalsozialistische Ideologie den Wissenschaftsbetrieb in Deutschland beeinflusste und welche Auswirkungen die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse auf die historische Forschung und den Alltag an den Universitäten hatten.
Einführende Literatur:
Hinweise: Die beiden Übungen können auch im Rahmen des Forschungsmoduls für den Master 120 bzw. Master 45 belegt werden; die Leistungserhebung erfolgt im Oberseminar.
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur:
Das Seminar führt in den Umgang mit biographischen Daten, der Analyse und der Visualisierung von Personennetzwerken ein. Als konkretes Beispiel steht das Offizierskorps der Royal Navy der viktorianischen Zeit im Mittelpunkt; als Kerndatensatz dienen die Ergebnisse des ersten Würzburger Hackathon aus dem Jahr 2017.
Einführende Literatur:
Das halbe Jahrhundert zwischen der Ermordung des letzten Severerkaisers und dem Beginn der Herrschaft Diokletians wird traditionell als Zeit der "Soldatenkaiser" bezeichnet und vielfach immer noch als Krisenzeit wahrgenommen. Seit einiger Zeit beginnt sich die Sicht auf die Zeit zwischen 235 und 284 allerdings langsam zu wandeln, und insbesondere auf die Spätantike vorausweisende Entwicklungen rücken stärker in den Mittelpunkt. Neben einem ereignisgeschichtlichen Überblick stehen daher sowohl die Auseinandersetzung mit den Krisensymptomen der Zeit zwischen Maximinus Thrax und Diokletian als auch die Frage nach Kontinuitätslinien sowohl aus der hohen Kaiserzeit als auch in die Spätantike hinein im Mittelpunkt der Vorlesung.
Weitere Informationen zur Vorlesung auch auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Einführende Literatur:
Materialien zur Vorlesung:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
wöchentlich, montags, von 10 bis 12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Thukydides beschrieb in seinem Geschichtswerk den Peloponnesischen Krieg, die Auseinandersetzung zwischen Sparta und seiner Heimatstadt Athen, die weite Teile der Mittelmeerwelt in Mitleidenschaft zog (431-404 v. Chr.). Im Mittelpunkt des Seminars steht weniger der Krieg als die Methode, mit der er dargestellt wird. Denn Thukydides war zwar nicht der erste Historiker, aber er begründete die kritische Geschichtsschreibung. Er bemühte sich darum, alle verfügbaren Quellen heranzuziehen, sie sorgfältig miteinander zu vergleichen und so der historischen Wahrheit auf den Grund zu kommen. In vielem kann er somit dem heutigen Historiker als Vorbild dienen, aber es gilt auch die deutlichen Unterschiede herauszuarbeiten, welche die moderne Geschichtsschreibung von der Thukydideischen trennen. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
wöchentlich, dienstags, von 14 bis 16 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Als der römische Feldherr Drusus 9 v. Chr. gerade die Elbe überschreiten wollte, soll ihm eine Frau von übermenschlicher Gestalt entgegengetreten sein und vor dem Verhängnis gewarnt haben. Drusus gehorchte und zog sich sofort zurück, doch das half weder ihm noch den Römern: Er selbst starb auf dem Rückmarsch nach einem Sturz vom Pferd, Augustus aber schaffte es trotz fünfundzwanzigjähriger Bemühungen nicht, auch nur das Gebiet zwischen Rhein und Elbe unter seine Kontrolle zu bringen. Um die Gründe für den römischen Eroberungsversuch soll es im Seminar gehen, um die Feldzüge von Drusus, Tiberius, Varus und Germanicus, um Arminius und den germanischen Widerstand, schließlich – nach Augustus’ Tod – um die Entscheidung des Tiberius, sich mit der Rheingrenze zufriedenzugeben. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
wöchentlich, dienstags, von 12 bis 14 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Gnaeus Pompeius Magnus war – wie sein Name verrät – einer der erfolgreichsten römischen Feldherren in republikanischer Zeit. Er bewies seine militärischen Fähigkeiten so gegen die Piraten und König Mithradates VI. und sicherte auf diese Weise wie durch seine politischen Neuordnungen im Osten die Sicherheit und Stabilität im römischen Reich. Gleichzeitig gewann Pompeius später in der Innenpolitik große Bedeutung und wurde zum letzten ernstzunehmenden Gegenspieler Caesars. Mit seiner Niederlage bei Pharsalos wurde daher zugleich das Ende der Republik endgültig eingeläutet.
Im Rahmen des Seminars soll die Person des Pompeius näher betrachtet werden. Dabei sollen sein Leben und sein letztendliches Scheitern insbesondere vor dem Hintergrund der spezifischen Rahmenbedingungen der späten Republik diskutiert und analysiert werden. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
wöchentlich, donnerstags, von 12 bis 14 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Im Jahr 401 v. Chr. zogen zehntausend griechische Söldner zusammen mit einem persischen Heer unter Führung des Prinzen Kyros nach Babylonien, um dessen Bruder, den regierenden Großkönig Artaxerxes II., zu stürzen. Der Athener Xenophon setzte den "Zehntausend", deren Führung er bald nach der Schlacht von Kunaxa und dem Tod Kyros' des Jüngeren übernahm, mit seiner Schrift "Anabasis" ein literarisches Denkmal. Sie ist kein reiner Feldzugsbericht, sondern unterrichtet auch über "Land und Leute", das Innenleben einer Armee auf dem Marsch und das von Xenophon selbst verkörperte Idealbild eines Feldherrn. Die "Anabasis" zeigte Vertretern der panhellenischen Idee, wie Isokrates, die persische Verwundbarkeit, da den Griechen der erfolgreiche Rückzug bis ans Schwarze Meer und schließlich nach Europa gelang. Später diente sie Alexander dem Großen als Handbuch für seinen Feldzug. Griechische Paralleltexte und die indigene Überlieferung ergänzen die "Anabasis" und lassen ein lebendiges Bild des Perserreichs und der griechischen Welt um 400 entstehen.
Einführende Literatur:
wöchentlich, donnerstags, von 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Über 300 Jahre lang grenzte das Imperium Romanum im Osten an das Reich der Parther. Mit der schweren Niederlage des Triumvirn Crassus bei Carrhae (53 v. Chr.) traten die Parther deutlich in das Bewusstsein Roms; unter Augustus erkannten die Römer ihren östlichen Nachbarn als ebenbürtig an. Das römisch-parthische Verhältnis war häufig durch die Frage belastet, wer die Oberhoheit über Armenien für sich beanspruchen dürfe. Im 2. Jh. n. Chr. versuchten die Kaiser Trajan (114–117), Lucius Verus (162–166) und Septimius Severus (194–199) mehrfach die Probleme militärisch zu lösen – mit wenig erfolgreichen Resultaten. Im Jahre 224 wurde die bis dahin herrschende Dynastie der Arsakiden durch die persischen Sassaniden abgelöst, was die Situation für Rom massiv verändern sollte. Bei römischen Historikern dominieren naturgemäß Berichte über Kriege oder Thronstreitigkeiten, aber verschiedene Quellen aus dem Partherreich selbst (Inschriften, Münzen, Papyri) erhellen seine Geschichte, Struktur sowie die religiösen Praktiken. Dadurch entsteht ein anschauliches Bild der langen, wechselhaften Geschicke des Reiches.
Einführende Literatur:
wöchentlich, dienstags, 10 bis 12 Uhr – Philosophiegebäude, Übungsraum 20 (Hubland Süd)
Die Spartaner waren anders als die übrigen Griechen: Sie besaßen ein großes Staatsgebiet, sie schätzten den Reichtum gering, sie bauten ihre Macht auf die Unterjochung anderer Griechen, sie kämpften nur, wenn es wirklich notwendig war, sie hatten Könige, sie gründeten ihre Ordnung auf das Ideal der Gleichheit, sie gaben den Bedürfnissen der Gemeinschaft immer den Vorrang vor denen des einzelnen, sie ließen ihren Frauen große Freiheiten. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Sparta faszinierte, in der Antike wie in der Neuzeit, seine Gesellschaft wurde zum Vorbild autoritärer Staaten, in der Ideengeschichte und leider auch in der Wirklichkeit.
Das Seminar widmet sich der Blütezeit des spartanischen Gemeinwesens in archaischer und klassischer Zeit, im Mittelpunkt steht weniger die Geschichte als die soziale Ordnung, ihre Entstehung, ihr Funktionieren – und ihr Preis.
Einführende Literatur:
Nach Commodus’ Ermordung konnte sich der aus Leptis Magna stammende Septimius Severus (193-211) gegen seine Rivalen durchsetzen und zum Kaiser aufsteigen. Mit ihm begann die Herrschaft der severischen Dynastie, die in vielerlei Hinsicht eine Zäsur darstellte: So kam es unter Septimius Severus und seinem Nachfolger Caracalla (211-217) zum einen zu einer Stärkung des Militärs und des Ritterstands. Zum anderen wandelten sich die Finanz- und die Reichspolitik grundlegend. Im Rahmen des Seminars werden wir die verschiedenen Reformen und Veränderungen, die im Imperium Romanum unter den frühen Severn auftraten, aufspüren und mit den Problemen und Anforderungen der Zeit in Beziehung setzen. Zugleich werden wir durch einen Blick auf frühere und spätere Entwicklungen Kontinuitäten und Prozesse im römischen Reich aufzeigen, welche den Regierungsstil der Severer prägten und ihre Herrschaft erst möglich machten.
Einführende Literatur:
wöchentlich, mittwochs, 10 bis 12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Auch wer dem Christentum fernsteht, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit schon einmal der Geschichte des Martin von Tours begegnet, der seinen Mantel teilte, um einem Bettler in bitterer Kälte zu helfen. Überliefert ist sie bei Sulpicius Severus, der noch zu Lebzeiten seines Helden, also im späten vierten Jahrhundert, die erste lateinische Vita eines Asketen schuf – so wie Martin der erste (berühmte) Asket im Westen des Reiches war. Mehr noch als ein normaler Biograph ist ein Hagiograph immer auf der Seite seines Protagonisten, ist es doch sein Ziel, dessen Gottbegnadetheit in jeder Situation zu beweisen. Fehlen andere Dokumente – dies ist bei Martin der Fall –, wird die Quellenkritik für den Historiker eine schwierige Sache. Wunder lassen sich noch leicht abtun, aber wie verhält es sich mit der Weigerung des Soldaten Martin zu kämpfen oder mit seinem Widerstreben gegen die Wahl zum Bischof? In der Übung lesen und übersetzen wir den Text und versuchen methodische Regeln für die Beurteilung des Quellenwerts aufzustellen. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters Kenntnisse der religiösen Situation des vierten Jahrhunderts, dann zu jeder Stunde umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts und Studium der Literatur – und natürlich Freude an der Diskussion. Gute Lateinkenntnisse sind selbstverständlich.
Anschließend an wesentliche Momente in der Geschichte der Historiographie und/oder an aktuelle geschichtswissenschaftliche Diskurse werden in der Lehrveranstaltung Kompetenzen im Hinblick auf Probleme der fachwissenschaftlichen Theoriebildung bzw. Methodik und deren praktische Anwendung vermittelt. Die Kenntnis bzw. begleitende Lektüre grundlegender Quellen bzw. Literatur, die per Aushang bzw. in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben werden, wird vorausgesetzt.
Regelmäßige Teilnahme, Referat mit Thesenpapier (sowie ggf. schriftliche Hausarbeit).
Einführende Literatur:
wöchentlich, montags, 16 bis 18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.31)
Über fünfzig Jahre ist es nun her, dass Christian Meiers Res publica amissa zum ersten Mal erschien. Diese Studie ist zu einem Grundbuch der Geschichtswissenschaft geworden, die Rückkehr zu einer rein personenzentrierten Betrachtung der Ereignisse zwischen 100 und 42 v. Chr. ist seitdem unmöglich geworden. Ausgehend von Meiers Veröffentlichungen werden wir einige neuere Forschungen zur späten Republik analysieren. Dabei soll nicht nur das Blame Game gespielt werden – was waren die Ursachen für den Untergang? –, sondern auch die wichtigere Frage in den Blick kommen: Warum bestand die Republik überhaupt so lange? Das Seminar richtet sich an Masterstudenten, die über eine gute Kenntnis der letzten Phase der römischen Republik verfügen sollten. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Diese Lehrveranstaltung kann ausschließlich für die Masterstudiengänge in Geschichte belegt werden. Persönliche Anmeldung beim Dozenten; weitere Informationen auch auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit.
Einführende Literatur:
Inschriften zählen zu den wichtigsten nichtliterarischen Quellenzeugnissen und erlauben unterschiedlichste Einblicke in die Ereignis-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte der Griechen und Römer. Die Übung stellt die wichtigsten Arbeitsmittel des Epigraphikers vor und führt anhand ausgewählter Beispiele in die lateinische Epigraphik ein.
Gute Lateinkenntnisse werden vorausgesetzt; nähere Informationen zum Inhalt der Übung auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Referat und Thesenpapier (sowie ggf. schriftliche Hausarbeit) oder Klausur.
Einführende Literatur:
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur
Das Seminar führt in die Erstellung einer historischen Simulation ein.
Einführende Literatur:
Das fünfte Jahrhundert läutet in der griechischen Geschichte die sogenannte Epoche der „Klassik“ ein. Diese Bezeichnung wurde jener Zeitspanne vor dem Hintergrund entscheidender Entwicklungen in der politischen Theorie (Demokratie), Literatur (Tragödie/Komödie/Geschichtsschreibung), Kunst (Skulptur/Bauwesen) und der Philosophie verliehen. In der Vorlesung sollen die wichtigsten Aspekte dieser Prozesse (mit einem Schwerpunkt auf Athen) nachgezeichnet und die geistesgeschichtliche Bedeutung der jeweiligen Strömungen bis in unsere heutige Zeit dargestellt werden.
Einführende Literatur:
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Dienstag 14-16 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Der Balkankrieg hinderte die westliche Vormacht lange daran, in den wieder offen ausgebrochenen Nahostkonflikt einzugreifen. Schließlich verschaffte ihr der Sieg über Makedonien doch die nötige Bewegungsfreiheit, und die Römer entschieden den Kampf zwischen dem syrischen Seleukidenreich und dem ptolemäischen Ägypten: nicht durch die Entsendung von Legionen, sondern durch das Ultimatum eines einzelnen Gesandten. König Antiochos IV., der schon in Eleusis stand, unmittelbar vor Alexandreia, gehorchte sofort und zog sich nach Syrien zurück. In der damaligen Welt existierte nämlich kein Land mehr, das es mit den Römern aufnehmen konnte. Alle Gegner hatte Rom ausgeschaltet, nichts ging mehr gegen den erklärten Willen der einzigen verbliebenen Supermacht. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Mit der Ermordung Domitians im Jahre 96 n. Chr. fand die zweite Dynastie der römischen Kaiserzeit ein Ende. Ihr folgte nach einer kurzen Übergangszeit die antoninische Dynastie, deren Herrschaftszeit traditionell auch als "Adoptivkaisertum" bezeichnet wird und als ein Höhepunkt sowohl der politisch-militärischen als auch der zivilisatorischen Entwicklung des römischen Reiches gilt. Im Mittelpunkt des Seminars werden das Ende der Dynastie der Flavier sowie die Herrschaft von Nerva, Trajan und Hadrian stehen.
Einführende Literatur
Das Christentum entwickelte sich innerhalb des römischen Reiches von einer jüdischen Sekte zu einer schließlich von den Kaisern geförderten und privilegierten Religion. Trotz lokaler und zeitweise gar reichsweiter Verfolgungen gelang es den christlichen Gemeinden, sich erfolgreich im gesamten imperium romanum auszubreiten. Im Seminar wollen wir nachvollziehen, worin die Attraktivität des neuen Glaubens lag und zugleich, wie und warum es den frühen Christen gelang, ihre Religion trotz des Widerstands, der ihnen begegnete, immer weiter zu verbreiten. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Von den Nachfolgestaaten des Alexanderreichs errichteten die Seleukiden den territorial ausgedehntesten Staat, der sich anfangs von Indien bis zur Ägäis erstreckte. Die Größe des Reiches und die verschiedenen Ethnien mit ihren Traditionen machten ihn nur schwer regierbar. In sechs syrischen Kriegen stritten sie mit den Ptolemäern um die Kontrolle der phönikischen Küste. Antiochos III. (223–187 v.Chr.) gelang, nach einer Phase des Niedergangs, die Rückgewinnung vieler Territorien, was ihn in den Konflikt mit Rom führte. Nach seiner Niederlage waren beide Mächte zwar räumlich weit getrennt, dennoch musste sich Antiochos IV. auf Geheiß Roms wieder aus Ägypten zurückziehen (168 v.Chr.). In den folgenden Jahrzehnten musste das Reich territoriale Verluste im Osten hinnehmen und versank durch Bürgerkriege in anhaltende Agonie. Schließlich beendete Pompeius sein Schattendasein und wandelte das Restreich in die römische Provinz Syria um (64/3 v.Chr.). Das historische Vermächtnis der Seleukiden wirkte jedoch nach: Sie verwandelten das vorher randständige Syrien in eine blühende Städtelandschaft; auch die Seleukidenära (seit 312/1 v.Chr.) blieb als Jahreszählung lange in Gebrauch (teils bis ins 20. Jh.).
Einführende Literatur:
Donnerstag, 16–18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Die Persönlichkeit Kleopatras übt bis heute eine ungemeine Faszination aus. Ihr Bild in der antiken Überlieferung ist stark stereotyp verzerrt, beinahe dämonisiert. Erst die neuere Forschung begann, das Bild zu modifizieren und ihr so gerecht zu werden. Kleopatra führte als letzte Pharaonin des ptolemäischen Ägypten, im Schatten des römischen Bürgerkriegs, das Land am Nil zu hoher Blüte; durch ihre Heirat mit dem Triumvirn M. Antonius kamen territoriale Zugewinne in der Levante hinzu. Ihr Aufstieg zur Macht und ihr Ende verliefen dramatisch und trugen so zur Legendenbildung maßgeblich bei. Das Jahr 31 v.Chr. brachte jedoch nicht nur ihr und M. Antonius den Untergang, sondern Octavians Sieg in der Seeschlacht von Actium ebnete diesem, dem späteren Augustus, den Weg zur Alleinherrschaft im Imperium Romanum. Wie gelang es Kleopatra, deren oft betonte Schönheit sich in den wenigen erhaltenen Porträts kaum widerspiegelt, zwei der mächtigsten Männer ihrer Zeit – Caesar und M. Antonius – nacheinander in ihren Bann zu ziehen? Welche politischen Ziele versuchte sie zu verwirklichen und woran scheiterte sie? Dabei ist auch ihrem Nachleben in Kunst, Literatur und Film bis in die Moderne nachzuspüren.
Einführende Literatur:
Obwohl sich die Naturwissenschaften beständig fortentwickeln, ist das antike Hellas in vielen Fächern nach wie vor präsent. So treten uns griechische Gelehrte wie Thales, Pythagoras sowie Euklid in mathematischen Lehrsätzen entgegen und Ärzte schwören den hippokratischen Eid. Die Anfänge der Geographie werden mit Namen wie Anaximander und Eratosthenes in Verbindung gebracht, Archimedes gilt als bedeutendster Physiker und Ingenieur der Antike. In dem Seminar wollen wir uns einerseits mit den technischen Errungenschaften und den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der Gelehrten aus klassischer und hellenistischer Zeit beschäftigen. Andererseits wollen wir die Rahmenbedingungen nachvollziehen, welche die Entstehung und Entwicklung naturwissenschaftlicher Fachliteratur in diesen Epochen möglich machten, und zugleich die gesellschaftliche Bedeutung von Spezialwissen ergründen.
Einführende Literatur:
Das Ende des Julisch-Claudischen Hauses löst den ersten großen Bürgerkrieg in der römischen Geschichte seit dem Ende der Auseinandersetzung zwischen Marcus Antonius und Octavianus rund ein Jahrhundert zuvor aus; am Ende wird mit den Flaviern die zweite Dynastie des Prinzipats aus ihm hervorgehen. Für die Auseinandersetzungen des Jahres 69 ist die Quellenlage so gut wie für kaum einen anderen inneren Konflikt in der römischen Kaiserzeit. Im Mittelpunkt des Seminars wird daher eine Auseinandersetzung mit der politisch-militärischen Ereignisgeschichte stehen.
Textgrundlage: Tacitus: Historien, übers. v. H. Vreska, Stuttgart 1986 (zur Anschaffung empfohlen!)
Einführende Literatur:
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte.
Persönliche Anmeldung beim Dozenten; weitere Informationen zum Oberseminar auch auf der Homepage des Lehrstuhls für Alte Geschichte.
Strukturen, Systeme und Felder: Begriffe wie diese tauchen in der Sekundärliteratur immer wieder auf, ohne dass allen so richtig klar ist, was genau sich hinter diesen Wörtern verbirgt. Daher wollen wir in dieser Übung durch gemeinsame Lektüre ausgewählte theoretische Konzepte aus Soziologie und Politikwissenschaft kennenlernen und diskutieren. In einem weiteren Schritt wollen wir die Konzepte anwenden und anhand von historischen Beispielen überprüfen, worin der Nutzen von Theorie(n) für die Arbeit einer Historikerin oder eines Historikers besteht.
Einführende Literatur:
Freitag, der 26.10.2018, von 10–17 Uhr, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz).
Samstag, der 08.12.2018, von 08–13 Uhr, Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude, (Hubland Süd);
Freitag, der 11.01.2019, von 10–17 Uhr, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz).
Ziel des Kurses ist es, auf die Situation der schriftlichen Staatsexamensprüfung im vertieft studierten Fach wie im Unterrichtsfach vorzubereiten. In einem ersten Block sprechen wir über angemessene Lernstrategien, die Auswahl geeigneter Lehrveranstaltungen und Literatur, über das Anforderungsprofil der Staatsexamensklausur, über eine adäquate Themenwahl in der Klausur selbst und über ein zielführendes Zeitmanagement. Im zweiten Block schreiben die Teilnehmer eine Klausur, und zwar unter Echtzeitbedingungen 8–12 bzw. 13 Uhr. Ich korrigiere die Übungsklausuren, und in einem dritten Block sprechen wir über das, was gut gelaufen ist und was weniger gut. Der Kurs bietet keinen inhaltlichen Durchgang durch die griechisch-römische Geschichte – dafür sind Vorlesungen, Grundkurs und eigene Lektüre da –, und natürlich gibt er keine Hinweise auf zukünftige Themen. Sehr wohl aber soll er Ängste und Unsicherheiten vor einer fünf- bzw. vierstündigen, sehr wichtigen Klausur abbauen.
Im dritten Jahrhundert bekamen die Römer zunehmend Schwierigkeiten, die Vorgänge an der Rhein- und Donaugrenze zu kontrollieren, und damit setzte die Verwandlung Europas ein, die bis zum Ende des Millenniums andauern sollte. Im Seminar konzentrieren wir uns auf den Höhepunkt dieses Prozesses, vom späten vierten bis zum frühen sechsten Jahrhundert, als die römische Staatlichkeit zwar noch bestand, aber immer schwächer wurde, als neue, von ‚Barbaren‘ getragene Ordungsformationen entstanden und sich wider, ohne oder mit dem Kaiser behaupteten, als die Germanen das antike Erbe zertrümmerten und dessen Reste ins Mittelalter trugen. Im Kern der Betrachtung stehen die vier geographischen Großräume Westeuropas – Italien, die Iberische Halbinsel, Britannien und natürlich Gallien/Germanien – und die Frage, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede die Transformationsprozesse zwischen Römern auf der einen und Goten, Angeln, Sachsen, Franken und Burgundern auf der anderen Seite aufweisen.
Einführende Literatur:
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Konfliktsimulation und führt anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Zusammenhang der Alten Geschichte in die Nutzungsmöglichkeiten derartiger Simulationen ein.
Einführende Literatur
Das Seminar führt in den Umgang mit biographischen Daten, der Analyse und der Visualisierung von Personennetzwerken ein. Als konkretes Beispiel steht das Offizierskorps der Royal Navy der viktorianischen Zeit im Mittelpunkt; als Kerndatensatz dienen die Ergebnisse des ersten Würzburger Hackathon aus dem Jahr 2017.
Einführende Literatur:
Mit dem Tod Alexanders des Großen tritt die Griechische Geschichte in eine Epoche ein, die – vor allem mit dem hellenistischen Königtum – von neuen Formen von Staatlichkeit geprägt ist; gleichzeitig erfährt der Raum der Griechischen Geschichte nochmals eine deutliche Erweiterung: griechische Geschichte erstreckt sich vom Hindukusch bis an den Oberlauf des Nils. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte der drei "großen" hellenistischen Reiche der Ptolemäer, Seleukiden und Antigoniden bis zum Untergang des Ptolemäerreiches 30 v. Chr. und blickt darüber hinaus beispielhaft auf die Geschichte einiger kleinerer hellenistischer Mächte.
Einführende Literatur:
Mittwoch 10–12 Uhr – Philosophiegebäude, Hörsaal 01 (Hubland Süd)
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Kurz bevor er das rettende Schiff nach Griechenland erreichte, faßten die Häscher den geächteten Marcus Tullius Cicero, schlugen ihm Kopf und Hände ab und brachten sie nach Rom. Die Überreste seines Todfeindes ließ ein triumphierender Marcus Antonius auf dem Forum zur Schau stellen. Diesen Preis bezahlte Cicero am 7. Dezember 43 v. Chr. dafür, daß er sich nach dem Tod Caesars noch einmal an die Spitze des Senats gestellt und die alte Republik gegen Antonius’ Ansprüche verteidigt hatte. Die Ironie dabei: Indem er sich für diesen Kampf ausgerechnet mit Caesars Sohn verbündete, wurde er zum Steigbügelhalter des Augustus, der Ciceros Republik endgültig beseitigte. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Theodora, Tochter eines Bärenwärters und einer Tänzerin, arbeitete im Konstantinopel des sechsten Jahrhunderts n. Chr. als Prostituierte und, schlimmer noch, als Schauspielerin. Als eine Art antikes, allerdings nicht jugendfreies Aschenputtel war sie nicht bloß in Ausschweifungen aller Art verstrickt, sondern gewann auch die Liebe des Thronfolgers Justinian. Dieser war mit einer Affäre nicht zufrieden und nahm Theodora gegen den erbitterten Widerstand des Establishments zur Ehefrau. Zur Kaiserin aufgestiegen, übte sie bis zu ihrem Tod einen gewissen Einfluß auf Justinians Regierung aus, die letzte glanzvolle Epoche des Römischen Reiches. Um Gründe und Grenzen von Theodoras Macht wird es im Seminar gehen, aber auch um den Mann, der sie nach Kräften mit Dreck bewarf – den Geschichtsschreiber Prokop, Sprachrohr der düpierten Eliten. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Das Verhältnis zwischen Römern und Juden war in der Antike ambivalent: Mal gab es intensive Kontakte und beidseitige Zugeständnisse – etwa zwischen Augustus und Herodes, mal war die Beziehung konfliktreich. Unter der Herrschaft Neros eskalierte die Situation schließlich: Der Jüdische Krieg (66-74 n. Chr) brach aus und prägte die Beziehung zwischen Juden und Römern nachhaltig. Im Seminar wollen wir die Beziehung von Römern und Juden von der Eroberung Jerusalems bis zum Fall der Festung Masada nachzeichnen. Dabei sollen sowohl die römischen Strategien der Herrschaftssicherung als auch die gesellschaftlichen und sozialen Probleme in Judaea in den Blick genommen werden. Wir werden zudem der Frage nachgehen, warum insgesamt ein so großes Konfliktpotential zwischen Juden und Nicht-Juden bestand. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Antiken Autoren wie Aelius Aristides oder dem britischen Gelehrten Edward Gibbon im 18. Jh. galt das Antoninische Zeitalter als glücklichste Epoche des Imperium Romanum, da es unter Antoninus Pius (138-161) eine nie gekannte Friedenszeit erlebt habe. Die Errichtung von Grenzmauern, wie dersystematische Ausbau des Obergermanisch-Rätischen Limes, vermittelte Sicherheit. Die ältere Forschung sah seine Regierung eher als "Kette schwerwiegender Versäumnisse", was jüngst zurecht revidiert wurde. Mark Aurel (161-180), der "Philosoph auf dem Kaiserthron", und Lucius Verus (161-169) sahen sich schweren Kämpfen im Osten gegen die Parther und im Donauraum gegen die Germanen ausgesetzt. Mark Aurelbestimmte seinen Sohn Commodus zum Nachfolger, der sich bald als grausamer Tyrann entpuppte und sich als "Römischer Hercules" stilisierte. Mit seiner Ermordung am letzten Tag des Jahres 192 fand das „AntoninischeZeitalter“ ein unrühmliches Ende, wenngleich Septimius Severus; Sieger der Bürgerkriege von 193-197, daran anzuknüpfen suchte.
Einführende Literatur:
Die Epoche der Soldatenkaiser, traditionell von 235 bis 284 reichend, wurde bereits von antiken Autoren als Krisenzeit des Imperium Romanum charakterisiert, was die althistorische Forschung übernahm. In den letzten Jahrzehnten aber plädiert sie für eine differenziertere Sichtweise und erkennt in ihr wichtige Entwicklungslinien, die in die Spätantike weisen. Unstrittig aber sind die schnelle Abfolge der Kaiser, diemeist vom Heer erhoben und bald darauf wieder ermordet wurden, die Verschärfung der außenpolitischen Bedrohung an fast allen Grenzen sowie wirtschaftlicher Niedergang in manchen Regionen. Dennoch gelang ab der Regierung des Gallienus (260-268) die Konsolidierung des Reiches, was seine „Nachfolger“ wie Claudius Gothicus, Aurelian und Probus erfolgreich fortsetzten. Da die schriftliche Überlieferung entweder fehlt oder problematisch (z. B. die spätantike Historia Augusta) ist, stellen Inschriften, Münzen und Papyri äußerst wertvolle Quellen zur Rekonstruktion der Ereignisse dar und erlauben Einblicke in die Wahrnehmung der Zeitgenossen.
Einführende Literatur:
Als die Perser zu Beginn des 5. Jh. v. Chr. Richtung Griechenland zogen, schlossen sich einige Poleis im so genannten Hellenenbund zusammen, um ihre Heimat(en) gemeinsam gegen die Invasoren aus dem Osten zu verteidigen. Erstaunlicherweise ging dieser Plan auf: Unter der Führung Spartas und insbesondere aufgrund der Flottenstärke Athens konnten die Perser nach anfänglichen Rückschlägen bei Salamis in einer Seeschlacht und schließlich bei Plataiai auch zu Lande besiegt und so zurückgedrängt werden. Im Seminar wollen wir nachvollziehen, wie und warum die Griechen trotz Unterzahl gegen die Perser bestehen konnten. Zudem wollen wir uns mit den Ursachen und Anlässen aber auch mit den Auswirkungen und Resultaten der Perserkriege beschäftigen. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Julian regierte nur für knapp 20 Monate, von 361 bis 363, als Alleinherrscher das Römische Reich, trotzdem hat er einen Namen wie Donnerhall. Grund dafür ist, daß er der letzte heidnische Kaiser war und noch einmal versuchte, das Rad der Zeit zurückzudrehen, aber auch, daß er ein historischer Verlierer war, was immer Sympathien einbringt und in diesem Fall die Phantasie besonders anregt: Was wäre, wenn Julian länger gelebt und das Christentum zurückgedrängt hätte? Im Seminar geht es um das erstaunliche vierte Jahrhundert, in dem ein Angehöriger der regierenden christlichen Dynastie zum Heidentum konvertieren konnte (wenn auch zunächst heimlich) und seinen Cousin vom Thron zu stürzen vermochte, wir beschäftigen uns mit der Bildung und dem literarischen Schaffen des vielleicht begabtesten Kaisers der Spätantike, wir untersuchen, wie sich die Christen gegen Julian wehrten, und wir fragen, warum viele Heiden dem Kaiser in seinem missionarischen Eifer nur zögerlich folgten. Was das sonstige politische Wirken Julians angeht, steht der ehrgeizige und unglückliche Perserkrieg im Mittelpunkt, der Julian einen frühen, nach Meinung der Christen aber hochverdienten Tod brachte.
Einführende Literatur:
In der klassischen Zeit war die Polis die wichtigste Form des Zusammenlebens im griechischen Raum; Hunderte von eigenständigen Stadtstaaten existierten nebeneinander, deren politische Institutionen sowie deren soziale und gesellschaftliche Zusammensetzungen viele Parallelen und Ähnlichkeiten aufwiesen. Doch wie kam es dazu, dass sich die Polis in Hellas ausbreitete und schließlich fast überall durchsetzte? Welche Faktoren beförderten die Entstehung ähnlicher Strukturen in den verschiedensten Winkeln der griechischen Welt? Im Seminar werden wir die Gründe für den Erfolg der Polis aufspüren. Dafür werden wir die Etablierung der Polis in der archaischen Welt nachzeichnen und anhand von Fallbeispielen die sozialen sowie gesellschaftlichen Hintergründe dieser Entwicklung beleuchten. Zugleich werden wir die spezifischen Eigenarten der neuen Form des Zusammenlebens und insbesondere das Verhältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft betrachten.
Einführende Literatur:
Über fünfzig Jahre ist es nun her, dass Christian Meiers Res publica amissa zum ersten Mal erschien. Diese Studie ist zu einem Grundbuch der Geschichtswissenschaft geworden, die Rückkehr zu einer rein personenzentrierten Betrachtung der Ereignisse zwischen 100 und 42 v. Chr. ist seitdem unmöglich geworden. Ausgehend von Meiers Veröffentlichungen werden wir einige neuere Forschungen zur späten Republik analysieren. Dabei soll nicht nur das Blame Game gespielt werden – was waren die Ursachen für den Untergang? –, sondern auch die wichtigere Frage in den Blick kommen: Warum bestand die Republik überhaupt so lange? Das Seminar richtet sich an Masterstudenten, die über eine gute Kenntnis der letzten Phase der römischen Republik verfügen sollten. Ich bitte um persönliche Anmeldung in der Sprechstunde.
Achtung: Diese Lehrveranstaltung kann ausschließlich für die Masterstudiengänge in Geschichte belegt werden. Persönliche Anmeldung beim Dozenten.
Einführende Literatur:
Vom Heiligen Severin wissen wir fast nur aus der Biographie, die Eugippius einige Jahrzehnte nach seinem Tod 482 schrieb. Darin erfahren wir von Wundern und Proben seiner Glaubensstärke genauso wie von den Zuständen in der Provinz Noricum (Teile Österreichs und des Voralpenlands) vor und während des Zusammenbruchs der römischen Herrschaft. So informiert die Vita sancti Severininicht nur über Wirken und Ansehen eines Mönches, Eremiten und Klostergründers, sondern stellt auch die einzige erzählende Quelle von einiger Ausführlichkeit zur Vorgeschichte Bayerns im fünften Jahrhundert dar. In der Übung lesen und übersetzen wir den Text und interpretieren ihn ausführlich. Von den Teilnehmern erwarte ich schon zu Beginn des Semesters Kenntnisse der historischen und religiösen Situation des fünften Jahrhunderts, dann zu jeder Stunde umfassende Vorbereitung – durch Lektüre des Texts und Studium der Literatur – und natürlich Freude an der Diskussion. Lateinkenntnisse sind selbstverständlich.
Textgrundlage: Eugippius, Vita sancti Severini. Das Leben des heiligen Severin. Lateinisch/Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Theodor Nüsslein (Reclams Universal-Bibliothek 8285), Stuttgart 19992.
Einführende Literatur:
Zu den wohl wichtigsten dokumentarischen Quellen zur Geschichte der römischen Kaiserzeit zählen die nach ihrem ersten Fundort benannten "Vindolanda-Tablets". Sie gewähren schlaglichtartig faszinierende Einblicke vor allem in die Welt der an den Reichsgrenzen stationierten römischen Armee. Ein Teil der seit 1983 kontinuierlich veröffentlichten Tafeln liegt seit 2003 in einer online-Edition (http://vindolanda.csad.ox.ac.uk) vor. Im Mittelpunkt der Übung steht die Lektüre ausgewählter Funde aus Vindolanda und Carlisle. Entsprechende Lateinkenntnisse sollten vorhanden sein, paläographische Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.
Literatur:
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über Geschichte und Bedeutung von Konfliktsimulationen; dann werden anhand von konkreten Beispielen einzelne, zentrale Probleme der Erstellung von Konfliktsimulationen genauer in den Blick genommen.
Einführende Literatur:
Materialien zum Download:
Bei der Simulation politischer Entscheidungsprozesse und militärischer Konflikte handelt es sich um ein wichtiges Instrument, das seit mehr als einem Jahrhundert zur Vorbereitung politischer und militärischer Entscheidungen eingesetzt wird. Daneben kann die Simulation auch ein wichtiges Analyseinstrument für Vorgänge aus der Vergangenheit darstellen, das Einblicke in Zusammenhänge ermöglicht, die sich mit herkömmlichen Ansätzen nur schwer erhellen lassen. Ziel des Seminars ist die Auseinandersetzung mit den bei der Entwicklung einer Simulation entstehenden Problemen; hierzu wird von den Seminarteilnehmern eine Simulation erstellt und auf ihre Leistungsfähigkeit hin erprobt. Das Seminar führt in den Umgang mit biographischen Daten, der Analyse und der Visualisierung von Personennetzwerken ein. Als konkretes Beispiel steht das Offizierskorps der Royal Navy der viktorianischen Zeit im Mittelpunkt; als Kerndatensatz dienen die Ergebnisse des Hackathon 2017.
Einführende Literatur:
Dienstag 12–14 Uhr – Philosophiegebäude, Hörsaal 05 (Hubland Süd)
Mit den Reformen der Brüder Tib. und C. Sempronius Gracchus begann, in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts v. Chr., die Krise der Republik. Dies weniger, weil die Initiativen gescheitert oder weil die Sachprobleme ungelöst geblieben wären – beides war nur zum Teil der Fall –, sondern weil eine bislang nicht gekannte Härte in die innenpolitische Konfrontation einzog: Beide Gracchen wurden von ihren Gegnern erschlagen. Gewalt und Mord wurden bald legitime Mittel der Auseinandersetzung, für weitere Volkstribunen, aber schließlich auch für die Feldherren Marius und Sulla, die mit ihren Legionen den ersten, reichsweiten Bürgerkrieg vom Zaun brachen. Die außenpolitischen Herausforderungen verblaßten dagegen, aber immerhin mußten die Römer noch einmal, das letzte Mal für ein halbes Jahrtausend, um ihr Imperium fürchten, als die italischen Bundesgenossen sich erhoben. Die Vorlesung wird dennoch keine Geschichte eines unaufhaltsamen Niedergangs referieren. Es gab immer noch lange Phasen der Stabilität und des ordentlichen Funktionierens des politischen Systems. Und in den Stunden der Not erwuchsen der Republik immer wieder Verteidiger. M. Tullius Cicero, der 63 v. Chr. den Putsch Catilinas niederschlug, war nur der prominenteste von ihnen.
Einführende Literatur:
Mittwoch 10–12 Uhr – Philosophiegebäude, Hörsaal 02 (Hubland Süd)
Der Grundkurs gibt einen Überblick über die wichtigsten Epochen der Alten Geschichte und führt in Ereignis-, Gesellschafts-, Struktur- und Mentalitätsgeschichte der griechischen und römischen Welt ein.
Einführende Literatur:
Dienstag 16–18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Nero, Herrscher über das Römische Reich von 54 bis 68 n. Chr., gilt als einer der großen Wahnsinnigen auf dem Kaiserthron: ein Muttermörder, Brandstifter, Christenverfolger, Möchtegernkünstler, ohne Sinn für die Bedürfnisse seiner Untertanen und die Anforderungen seiner hohen Stellung. Dieses Bild geht auf die antiken Quellen zurück, die Nero voreingenommen und zumeist mißgünstig schildern, falsch ist es deswegen aber noch nicht. Nur ist es zu einfach, Nero schlicht für verrückt zu erklären. Statt eine medizinische Ferndiagnose zu stellen, wollen wir die Strukturen des Kaisertums und der römischen Gesellschaft analysieren und danach fragen, wie Nero mit ihnen in Konflikt geriet, warum er immerhin 14 Jahre lang regierte und weswegen er am Schluß doch ermordet wurde. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch 16–18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Im Zuge der sogenannten Großen Kolonisation siedelten Griechen unter anderem auf Sizilien, wo Gründungen wie Naxos, Gela oder insbesondere Syrakus sich schnell zu bedeutenden Städten entwickelten. Dabei gerieten die Griechen in Konflikt mit den Karthagern, die im Verlauf des 7. und 6. Jh. die phönizischen Siedlungen im Westen der Insel unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Auseinandersetzung zwischen Griechen und Karthagern im 5. und frühen 4. Jh. v. Chr., daneben wird allgemein in Hilfswissenschaften und Arbeitsmethoden der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Montag 12–14 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Das Seminar beleuchtet die Entwicklungen in Hellas im Anschluss an die Perserkriege und widmet sich dabei insbesondere dem Verhältnis zwischen den beiden Hegemonialmächten Athen und Sparta. Warum verschlechterte sich das Verhältnis zwischen den beiden Poleis so sehr, dass schließlich der Peloponnesische Krieg (431 bis 404 v. Chr.) ausbrauch? Welche Faktoren beeinflussten die Entscheidungen der beteiligten Akteure und waren so ausschlaggebend für den Ausbruch des – in den Worten des antiken Historikers Thukydides – „größten Kriegs aller Zeiten“? Neben den Ursachen und Gründen des Konflikts sollen auch die Dynamiken sowie die Auswirkungen auf die einzelnen Poleis sowie den griechischen Raum insgesamt betrachtet und analysiert werden. Neben der inhaltlichen Komponente des Seminars wird allgemein in die Arbeitsmethoden und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte eingeführt.
Einführende Literatur:
Donnerstag 12–14 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Wie kaum eine andere historische Gestalt fasziniert Alexander der Große bis heute: Neben grenzenloser Bewunderung widerfuhr ihm seit der Antike oft auch maßlose Kritik. Als er 334 den Hellespont überschritt, ahnte wohl keiner, dass Alexander binnen weniger Jahre die Eroberung des Perserreichs gelingen würde. Seine Feldzüge führten ihn über den Hindukusch bis nach Indien; die Feldzüge erweiterten das Weltbild der Griechen und stellten auch für Zeitgenossen eine merkliche Zäsur dar. Nach seinem Tod (323) jedoch zerfiel das Reich in den Kämpfen seiner Generale. Alexanders Erfolge sind Ergebnis konsequenter Ausnutzung der Vorarbeiten seines Vaters Philipp II. sowie – neben den Siegen über Dareios III. – der Beachtung indigener, insbesondere auch persischer Traditionen, was ihn manchem Althistoriker als „letzten Achaimeniden“ (P. Briant) erscheinen ließ.
Einführende Literatur:
Donnerstag 16–18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Kulte aus dem Orient prägten das religiöse Leben im Römischen Reich maßgeblich. Zu nennen sind in republikanischer Zeit die Magna Mater aus Kleinasien, deren Kultbild schon 204 v. Chr. nach Rom überführt wurde, und die ägyptischen Götter Isis und Sarapis. Die Ausübung der Kulte konnte auch zu Problemen führen, wie der Bacchanalienskandal 186 v. Chr. zeigt. In der Kaiserzeit traten weitere Götter hinzu, z. B. der aus dem Iran stammende Mithras – im 4. Jh. Konkurrent des Christentums – oder der beim Heer beliebte Iuppiter Dolichenus. Die Lektüre der einschlägigen Texte und die Berücksichtigung der Inschriften sowie der archäologischen Evidenz vermitteln einen Einblick in die Welt der orientalischen Religionen im Imperium Romanum.
Einführende Literatur:
Freitag 10–12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Im 7. und 6. Jh. v. Chr. dominierte das Lyderreich unter der Mermnadendynastie weite Teile Westkleinasiens, an dessen Küsten sie mit der griechischen Welt in Kontakt traten. Von der Faszination der Griechen mit der kleinasiatischen Zivilisation zeugen die zahlreichen Spuren, die die Lyder in der griechischen Literatur hinterlassen haben, zu denen insbesondere der sogenannte Lyder-Logos im Werk des Herodot gehört; es ist die Darstellung des Königs Krösus durch Herodot, die ersteren untrennbar mit unzählbarem Reichtum verbunden hat. Im Mittelpunkt des Seminars sollen die Kontakte zwischen den Griechen und den Lydern und insbesondere die Darstellung der Lyder in den griechischen Quellen stehen; dazu wird eine eingehende Auseinandersetzung mit Herodot sowie mit den übrigen zentralen Zeugen notwendig sein.
Einführende Literatur:
Hinweis: Anmeldung über sb@Home!
Achtung: Am 27.10.2017 sowie am 12.01.2018 findet die Veranstaltung ausnahmsweise in der Residenz in Raum 3.36 (Bibiliothek) statt, an allen anderen Terminen in der Residenz in Raum 3.37!
Dienstag 10–12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Während Caligula (37–41 n. Chr.) schon von römischen Autoren als Scheusal und Tyrann gezeichnet wurde und auch noch heute als typisches Beispiel eines „verrückten Kaisers“ gilt, wurde und wird Kaiser Claudius (41–54 n. Chr.) von antiken und modernen Beobachtern häufig als willensschwacher, kränklicher und wenig selbstständiger Herrscher beschrieben, der sich schon aufgrund seiner körperlichen Erscheinung nicht für sein Amt eignete. Im Sinne der jüngeren Forschung, die die stereotypen Zeichnungen beider Kaiser hinterfragt, sollen in diesem Seminar differenziertere Bilder von Caligula und Claudius entworfen werden. Welchen Problemen und Herausforderungen mussten sich beide Kaiser stellen? Wie reagierten sie auf diese, welche Problemfelder kamen auf? Inwiefern standen sie in der Tradition der julisch-claudischen Dynastie und welche Neuerungen und Innovationen brachten sie auf den Weg?
Einführende Literatur:
Hinweis: Anmeldung über sb@Home!
Dienstag 14–16 Uhr – Seminar für Alte Geschichte (Residenz, Raum 3.37)
Inschriften zählen zu den wichtigsten nichtliterarischen Quellenzeugnissen, und erlauben unterschiedlichste Einblicke in die Ereignis-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte der Griechen und Römer. Die Übung stellt die wichtigsten Arbeitsmittel des Epigraphikers vor und führt anhand ausgewählter Beispiele in die lateinische Epigraphik ein.
Einführende Literatur:
Mittwoch 10–12 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.31 (Residenz)
Das Seminar dient der Vorstellung und Diskussion von Qualifikationsarbeiten sowie kleinerer und größerer Forschungsprojekte. Ich bitte um eine persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde.
Dienstag 14–16 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Das Geschichtswerk des Zosimos stellt für die Jahre 378 bis 410 eine unserer wichtigsten Quellen dar. Allerdings schildert Zosimos, der sein Werk um 500 verfasst hat, Ereignisse, die zu seiner Zeit bereits weit zurücklagen. Für seinen Bericht greift er auf die nur fragmentarisch erhaltenen Geschichtswerke des Eunapios und Olympiodoros zurück. Das Werk stellt aber trotz dieser Abhängigkeitsverhältnisse keine bloße Kompilation dar. Zosimos bietet nämlich eine eigenständige Interpretation der Geschichte, die den Untergang Roms aus der Christianisierung des Reiches und der damit einhergehenden Vernachlässigung paganer Kulte heraus erklärt. Seine ‚Geschichte der neueren Zeit‘ bildet somit einen Gegenentwurf zur christlichen Geschichtsdeutung, wie sie bei den Kirchenhistorikern zu greifen ist. Auf der Grundlage einer gemeinsamen Lektüre des Textes wollen wir der Frage nachgehen, welchen Quellenwert das Werk des Zosimos in seinen einzelnen Teilen besitzt. Angemessene Griechischkenntnisse etwa im Umfang des Graecums werden vorausgesetzt.
Textgrundlage: Zosime, Histoire nouvelle. Texte établi et traduit par François Paschoud, 3 Bde. (5 Teilbde.), Paris 1971–1989.
Literatur:
Hinweis: Griechischkenntnisse werden vorausgesetzt!
Montag, der 23.10.2017, von 18–20 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Die Veranstaltung findet geblockt statt; die Seminarinhalte bzw. Referatsthemen werden in der vorbereitenden Sitzung am Montag, dem 23.10. von 18–20 Uhr (erste Veranstaltungswoche) abgestimmt. Die Blockveranstaltungen finden voraussichtlich Ende Januar 2018 statt, die Termine werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Freitag, der 27.10.2017, von 10–17 Uhr, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz);
Freitag, der 08.12.2017, von 08–13 Uhr, Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude, Hörsaal 0.002 (Hubland Süd);
Freitag, der 12.01.2018, von 10–17 Uhr, Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz).
Ziel des Kurses ist es, auf die Situation der schriftlichen Staatsexamensprüfung im vertieft studierten Fach wie im Unterrichtsfach vorzubereiten. In einem ersten Block sprechen wir über angemessene Lernstrategien, die Auswahl geeigneter Lehrveranstaltungen und Literatur, über das Anforderungsprofil der Staatsexamensklausur, über eine adäquate Themenwahl in der Klausur selbst und über ein zielführendes Zeitmanagement. Im zweiten Block schreiben die Teilnehmer eine Klausur, und zwar unter Echtzeitbedingungen 8–12 bzw. 13 Uhr. Ich korrigiere die Übungsklausuren, und in einem dritten Block sprechen wir über das, was gut gelaufen ist und was weniger gut. Der Kurs bietet keinen inhaltlichen Durchgang durch die griechisch-römische Geschichte – dafür sind Vorlesungen, Grundkurs und eigene Lektüre da –, und natürlich gibt er keine Hinweise auf zukünftige Themen. Sehr wohl aber soll er Ängste und Unsicherheiten vor einer fünf- bzw. vierstündigen, sehr wichtigen Klausur abbauen.
Dienstag 16–18 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.36 (Residenz)
Das Seminar bietet zunächst einen Überblick über Geschichte und Bedeutung von Konfliktsimulationen; dann werden anhand von konkreten Beispielen einzelne, zentrale Probleme der Erstellung von Konfliktsimulationen genauer in den Blick genommen.
Einführende Literatur:
Materialien zum Download:
Materialien_Konfliktsimulation
Mittwoch 08–10 Uhr – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Raum 3.37 (Residenz)
Bei der Simulation politischer Entscheidungsprozesse und militärischer Konflikte handelt es sich um ein wichtiges Instrument, das seit mehr als einem Jahrhundert zur Vorbereitung politischer und militärischer Entscheidungen eingesetzt wird. Daneben kann die Simulation auch ein wichtiges Analyseinstrument für Vorgänge aus der Vergangenheit darstellen, das Einblicke in Zusammenhänge ermöglicht, die sich mit herkömmlichen Ansätzen nur schwer erhellen lassen. Ziel des Seminars ist die Auseinandersetzung mit den bei der Entwicklung einer Simulation entstehenden Problemen; hierzu wird von den Seminarteilnehmern eine Simulation erstellt und auf ihre Leistungsfähigkeit hin erprobt. Das Seminar führt in den Umgang mit biographischen Daten, der Analyse und der Visualisierung von Personennetzwerken ein. Als konkretes Beispiel steht das Offizierskorps der Royal Navy der viktorianischen Zeit im Mittelpunkt; als Kerndatensatz dienen die Ergebnisse des Hackathon 2017.
Einführende Literatur:
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